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Der Biberschnitt

Zu Ostern trug man früher in Mainbach geweihte Palmzweige und Osterweihwasser auf die Felder, um den Biberschnitt, wie man sagte, zu verhindern.
Wenn das Getreide schon hoch stand, sah man gelegentlich über Nacht einen etwa 15 bis 20 Zentimeter breiten Streifen sehr gleichmäßig abgeschnittener Ähren bis auf eine Höhe von ca. 25 Zentimetern über dem Boden. Der Schnitt lief oft über 100 bis 150 Meter Länge längs und auch quer über den Acker. Die Ähren lagen am Boden, doch man konnte keine Tritte eines Menschen oder eines Tieres feststellen. Man sagte dann, das sei der Biberschwanz, der Schimmelreiter mit der Sense gewesen. Der Biberschnitt erschien bis zu zweimal im Jahr.
Noch heute leben eine Reihe von Mainbachern, die den Schnitt, der bis ins Jahr 1950 aufgetreten ist, bezeugen können.

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Eigenschaften

Entstehung
Verfasser bzw. ErfasserKarl Christl und Franz Xaver Riedl
Bezug
kurze InhaltsbeschreibungDie Erzählung berichtet vom geheimnisvollen Schnitt der Ähren von den Halmen, ohne Spuren auf den Feldern
Karl Christl und Franz Xaver Riedl: Sagen und Erzählungen aus dem Landkreis Aichach-Friedberg, Aichach 1988
Entstehungszeitnach Überlieferung, Augenzeugen noch 1950
Anmerkungzur Verhinderung trug man an Ostern Palmzweige u. Weihwasser auf das Feld

Gemeinde & Adresse

Gemeinde: Hollenbach


86568 Mainbach

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