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Der unheimliche Pfiff

Anfang des 19. Jahrhunderts gab es Arme Seelen, die auf Erden umherwandeln mussten, weil sie im Leben irgend etwas Schlechtes getan hatten und daher keinen Frieden finden konnten. Eine solche Arme Seele geisterte auch in den Fluren und im Wald um die Aichkapelle.
Eines Tages ging ein junger Bursch aus Schönbach von Aichach wieder heim. Als er in die Nähe der Aichkapelle kam, hörte er einen merkwürdigen Laut, der ungefähr wie ein schriller Pfiff klang. Da der Bursche sich weiter nichts dachte und von wandelnden Seelen schon gar nichts hielt, äffte er recht spöttisch diesen Laut nach und ehe er recht verstand, was da eigentlich los war, ging er plötzlich nicht mehr auf der Straße von Aichach nach Schönbach, sondern er befand sich auf der Walchshofener Straße.
Um die gleiche Zeit hatte eine Bauernfamilie aus Schönbach ein ähnliches Erlebnis mit dem unheimlichen Pfiff: Nach Feierabend waren einige Leute der Familie dabei, die reifen Äpfel von den Bäumen zu pflücken. So nach und nach kam Stimmung auf. Auf einmal hörte man einen seltsamen Laut wie ein Pfiff, der aus Richtung Rinenmoos kam. Die Burschen ahmten aus Obermut die Pfiffe nach. Da wurde es ihnen aber doch ein wenig unheimlich. Es verging ihnen das Lachen; denn auf einmal stellten sie fest, dass die Pfiffe genau aus ihren Apfelbäumen kamen. Erst als für diese Arme Seele gebetet wurde, soll es um Schönbach keine Seelenwanderung mehr gegeben haben.

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Eigenschaften

Entstehung
Verfasser bzw. ErfasserKarl Christl und Franz Xaver Riedl
Bezug
Entstehungszeit
Karl Christl und Franz Xaver Riedl: Sagen und Erzählungen aus dem Landkreis Aichach-Friedberg, Aichach 1988
AnmerkungBuch erschien im Winkler Verlag Aichach 1988
kurze InhaltsbeschreibungSeelenwanderung in d. Aichkapelle u. in Schönbach

Gemeinde & Adresse

Gemeinde: Hollenbach


86568 Schönbach

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