Thomabräu, Kühbach

Gebäude um 1790
Gasthaus mit Fremdenzimmern
Inhaber der heutigen Gastwirtschaft zum "Thomabräu" ist Fritz Dreyer.
Der „Thomabräu" hat seinen Namen nicht von der Bierbrauerfamilie Thoma, deren Nachkommen das Anwesen heute noch bewirtschaften. Es hieß schon 1809 so, als noch Joseph Gschoßmann der Bräu war. Sein Vorbesitzer dürfte der Bierbräu Joseph Weinhard gewesen sein. Vier Dienstboten, zwei Knechte und zwei Mägde stehen 1809 beim Thomabräu in Dienst, dazu der alte und arme Bräuhelfer Erasmus Triebenbacher. Den Biervorräten von 1805 und 1806 nach zu schließen, war die Brauerei damals eine der bedeutenderen von Kühbach. In den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts belieferte er allerdings nur einen Wirt und zwar den in Alberzell mit seinem Bier. 1832 wird als neuer Besitzer der Bierbrauer Joseph Thoma genannt. Auch er hat in diesem Jahr keinen Wirt unter Vertrag. Engelbert Thoma, Bierbrauerssohn von Kühbach, darf sich 1867 in Kühbach ansässig machen. Im gleichen Jahr wird er auch von seiner verwitweten Mutter das Anwesen übernommen haben. Er stellte sich in den Jahren 1884 bis 1900 der Marktgemeinde Kühbach als Bürgermeister zur Verfügung. Ein Rupert Thoma betrieb ab 1887 sogar eine Weißbierbrauerei. 1904 brannte alles ab, der heutige Bau entstand. Der 1. Weltkrieg brachte das Ende der wahrscheinlich schon jahrhundertealten Brautradition beim Thomabräu. Man stellte 1916 das Biersieden ein und verkaufte das Braurecht an Freiherrn von Beck-Peccoz. Heute sind die Nachkommen der Familie Thoma, die Gastwirtsfamilie Dreyer, Besitzer des traditionsreichen Hauses.

Quelle: 500 Jahre Marktrecht Kühbach