Im Mirakelbuch von Inchenhofen wird aus dem Jahre 1646 von dem schrecklichen Brand in Aichach berichtet, und wie der hl. Leonhard geholfen hat.
Am Jakobstag 1646, morgens um acht Uhr, als man schon den Beginn des Gottesdienstes erwartete, hat Gott die zuvor von den Schweden 1634 ganz eingeäscherte und wieder erbaute kurfürstliche Stadt Aichach abermals mit Feuer heimgesucht, das sich im Spital durch Fahrlässigkeit erhob und gar schnell die benachbarten Häuser, deren Firste mit Stroh gedeckt waren, "angefallen und zu Boden geworfen". Zur Bekämpfung des Brandes fehlte alles notwendige Gerät wie Leitern, Wasserkübel und Spritzen. "An Rat gebrach es allen".
Da trug Stadtpfarrer Weiß, begleitet von Stadtprediger Molitor und einem Pater des Priorats Inchenhofen das hochwürdigste Sakrament während der Feuersbrunst umher und alle gelobten eine Wallfahrt nach Inchenhofen, und so berichtet das Mirakelbuch weiter - "nach geschehenem Gelübde hat sich das zuvor tobende und laufende Feuer, welches auch den mit viel Heu angesteckten Hofstadel bereits ergriffen, ganz mühsam und ruhig erzeigt und mit wenig Schaftlein Wasser vertreiben und völlig auslöschen lassen." Die Prozession soll auch bald danach mit großer Feierlichkeit unter Teilnahme der kurfürstlichen Beamten und des gesamten Rates der Stadt stattgefunden haben, wobei man ein Haus aus Wachs von zehn Pfund Gewicht opferte.
| Anmerkung | |
| Entstehung | |
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| kurze Inhaltsbeschreibung | Im Mirakelbuch von Inchenhofen wird aus dem Jahre 1646 von dem schrecklichen Brand in Aichach berichtet. |
| Entstehungszeit | |
| Karl Christl und Franz Xaver Riedl: Sagen und Erzählungen aus dem Landkreis Aichach-Friedberg, Aichach 1988 | |
| Verfasser bzw. Erfasser | Georg Stichaner: Geschichte d. Altadt Aichach und Umgebung, 1883, Winkler- Verlag, Aichach |
Gemeinde: Aichach
86551 Aichach