Vor langer Zeit lebten in Derching zwei Förster, von denen der eine Engel und der andere Teufel hieß. Ihrem Wesen nach waren sie das gerade Gegenteil ihres Namens. Zur Allerseelenzeit ergab sich am Stammtsch das Gespräch, dass sich seit kurzem eine arme Seele in der Gestalt eines Lichtleins am großen Stein an der alten Bergstraße, wo der Fußweg zur Kirche abzweigt, zeige. Förster Engel, der - wie er immer sagte - vor keinem Teufel Angst hatte, stand daraufhin auf, nahm seinen Hut und einen handfesten Stock und rief übermütig: "Ich will das Licht schon auslöschen!" Dann ging er. Nach einer knappen Viertelstunde kam er völlig verstört, ohne Hut und Stock zurück, zahlte seine Zeche und verließ wortlos das Gasthaus. - Später erfuhr man folgendes: Als der Förster zum Stein gekommen war und das Lichtlein dort sitzen sah, schlug er mit dem Stock darauf ein, bekam aber dafür solche Schläge ins Gesicht, dass ihm der Hut vom Kopf und der Stock aus der Hand fiel und er den Ort fluchtartig verließ. Förster Engel soll über dieses Erlebnis nie mehr ein Wort verloren haben.
| Stadt Friedberg (Hrsg.), Stadtbuch Friedberg, 2 Bände 885 S., Friedberg 1991, S. 755 | |
| Verfasser bzw. Erfasser | Kastl |
| kurze Inhaltsbeschreibung | Die Geschichte von vor vielen Jahren lebenden derchinger Förstern die Engel und Teufel hiessen. |
Gemeinde: Friedberg
86316 Derching