Bezeichnender Backsteinbau des Historismus, der mit der zweifarbigen Gestaltung der Sichtmauerwerkfassaden an italienische Kirchen des 13./14. Jahrhunderts erinnert (vgl. Dom in Orvieto). Der Bau erimnnert an St. Zeno in Verona. Dreischiffige Säulenbasilika mit quadratischem Altarraum in Mittelschiffbreite und eingezogener, halbrunder Apsis (Innenraum erinnert Sant` Apollinare in Classe bei Ravenna); beiderseits des Chors breite Oratorien. An der Südseite quadratischer, stufenweise sich nach oben verjüngender Turm mit Spitzhaube.
Die umfangreichen Fresken von Ferdinand Wagner, 1871-1873, haben nach Beseitigung der goldenen und ornamentalen Hintergrundflächen 1956-1960 ihre ursprüngliche raumprägende Wirkung verloren. In der Apsis zeigen sie Maria zwischen den Aposteln Jakobus, Petrus, Paulus und Johannes, darüber Christus, im Chor und Mittelschiff: Szenen aus dem Leben Christi und des hl. Jakobus, Apostel, Allegorien der Sieben Sakramente, David und die hl. Cäcilie. Die Altäre, der Taufstein und die Kanzel sind neuromanisch gestaltet und stammen aus der Erbauungszeit. Das ehemalige Hochaltarblatt im westlichen Eingangsbereich zeigt, wie die Stadt Friedberg den Schutz des Kirchenpatrons erbittet, von Johann Reismiller, 1725.
Die wohl gotische, durch Kriegsschäden von 1632 zerstörte, bis 1713 wiederaufgebaute Vorgängerkirche wurde 1868 durch Einsturz des Turmes erneut zerstört. 1701 war der schlanke, hochgestreckte Kirchturm um mehrere Geschosse bis auf eine Gesamthöhe von ca. 71 Meter erhöht worden, was 1868 am 2. März um 15.30 Uhr zur Kathastrophe des Turmeinsturzes führte.
1871-73 Neubau in romanisch-italienisierenden Formen durch Xaver Ilg nach Plänen von Karl Bernatz.
| Stadt Friedberg (Hrsg.), Stadtbuch Friedberg, 2 Bände 885 S., Friedberg 1991; Kirchenführer | |
| Träger | Kath. Stadtpfarrkirchenstiftung St. Jakobus d.Ä. |
| Erzählart | Ja |
| Lage | Im Zentrum der Friedberger Altstadt, an der Ludwigstraße |
| Besonderheiten | Gedenkstein Herzog Ludwig des Gebarteten, um 1419, mit Spuren originaler Bemalung, ehemals am Rathaus, vgl. Gedenkstein an der Spitalkirche in Aichach |
| Entstehung als Pfarrkirche für die 1264 gegründete Stadt | |
| Entstehungszeit | Erstnennung einer Pfarrkirche 1310, Nach Turmeinsturz 1871-1873 Neubau in romanisch-italienisierenden Formen |
| Kath. Stadtpfarrkirchenstiftung St. Jakobus d.Ä. | |
| jetziger Zustand | Außenrestaurierung 1979-1983 |
| Entwurf Karl Bernatz, Baumeister Xaver Ilg, Fresken von Ferdinand Wagner, Altarblatt von Johann Reismiller | |
| tagsüber geöffnet | |
| Frühe Fotografien des Vorgängerbaus vor u. nach Turmeinsturz erhalten. Entwurf für Neubau des Turmes, Holzmodell 1870, im Museum im Wittelsb. Schloss. |
Gemeinde: Friedberg
St.-Jakobs-Platz 1
86316 Friedberg