Die Kirche St. Afra im Felde ist eine der ältesten Wallfahrten Bayerns. Nahe der Stelle, wo 304 St. Afra den Märtyrertod erlitt, soll schon in früher Zeit eine Kapelle errichtet worden sein, erste urkundliche Erwähnung der Kirche im Jahr 1177. Nach Beschädigungen in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges ab 1701 Neubau der Kirche zum 1400-jährigen Afrajubiläum 1704, Weihe bedingt durch den Spanischen Erbfolgekrieg jedoch erst 1712. Nach Profanisierung 1806 Umbau in ein Pulvermagazin, 1876 Versteigerung, 1877/78 und 1964 Neuausstattung.
Langgestreckter, außen schmuckloser Bau mit halbrunder Apsis und Dachreiter im Westen. Im Inneren einschiffig mit flachem Tonnengewölbe über Pilastergliederung. Der halbrund geschlossene, durch Rundbogenfenster voll durchlichtete Chor besitzt eine zweischalige Wand, die durch sechs, mit Pilastern besetzten Pfeilern einen eingezogenen Altarraum ausweist, der sich in hohen Rundbogenarkaden gegen einen schmalen, flachgedeckten Umgang öffnet. Stuckaturen mit dünnem Bandelwerk und Girlanden, von Joseph Schmuzer, 1709/10; in blau getönten Feldern Putten, in der Langhausmitte Darstellung des Herz Jesu; über dem Chorbogen Wappen des Abts Willibald Popp von St. Ulrich und Afra in Augsburg. Von der Kirchenausstattung sind erwähnenswert das ehemalige Altarblatt der Geißelung Christi, von Johann Christoph Storer, um 1658, und der Kreuzweg, um 1755. Teile der neubarocken Kirchenausstattung aus der Zeit um 1878 von Knabl wurden 1964 entfernt und sind heute im Heimatmuseum. Zum Afrajubiläum 2004 erfolgte eine teilweise Neugestaltung. So wurden z. B. die ehemaligen Apostelfiguren wieder in der Kirche aufgestellt.
| Lage | Außerhalb im Südwesten der Stadt |
| jetziger Zustand | Renovierung und Neuausstattung 1964, teilweise Neugestaltung 2004. |
| auf Anfrage | |
| Stadt Friedberg (Hrsg.), Stadtbuch Friedberg, 2 Bände 885 S., Friedberg 1991 | |
| Erzählart | ja |
| Wallfahrtsstätte nahe der Stelle, wo St. Afra 304 den Märtyrertod erlitt | |
| Entstehungszeit | Erste Erwähnung eines Vorgängerbaus im 12. Jahrhundert, Neubau 1701-1712 |
| Baumeister Johann Schmutzer, Fertigstellung und Stukkaturen durch Joseph Schmutzer, | |
| Abt Willibald Popp von St. Ulrich und Afra in Augsburg |
Gemeinde: Friedberg
Afrastr.
86316 Friedberg