Das Museum wird in den Jahren ab 2010 umgestaltet. Derzeit sind nur Teilbereiche zu sehen.
Alter Text: Bereits im Jahre 1886 war im Schloss vom Historischen Verein eine Sammlung von Altertümern eingerichtet worden. Im Anschluss an eine umfangreiche Sanierung erfolgte 1982 die Wiedereröffung. In 14 Räumen auf zwei Etagen werden einzelne Aspekte der Heimatgeschichte vorgestellt: Vor- und Frühgeschichte, sakrale Kunst, Zunftwesen, Handwerk und Hausrat. Eine Spezialsammlung bildet das heimische Uhrmacherhandwerk, das eine etwa 400jährige Tradition besitzt und seine Blütezeit vom Ende des 17. bis Ende des 18. Jahrhunderts erlebte. Aus dieser Zeit sind Tisch-, Wand- und Stutzuhren sowie Reiseuhren in Form von großen Taschenuhren, "Kutschenuhren" genannt, erhalten.
Auch die im Schloss von 1754 bis 1768 hergestellten Fayencen der kurfürstlichen Manufaktur Maximilians III. Joseph, darunter Tafelgeschirr mit "Indianischem Dekor", sind zu sehen.
In den Räumen der "Schlossgalerie" werden Wechselausstellungen aus dem großen Fundus des Museums veranstaltet. Seit 1995 ist eine Apotheke aus der Biedermeierzeit mit Labor und Officin ausgestellt.
Schwerpunkte: Friedberger Uhren: Im 17. und 18. Jahrhundert fertigten geschickte Friedberger Uhrmacher kunstvolle Zeitmessgeräte für den Adel und gehobenen Bürgerstand in ganz Europa. Die in den vergangenen zwanzig Jahren beträchtlich erweiterte Spezialsammlung an Friedberger Uhren (Taschen-, Kutschen-, Tisch-, Stutz- und Telleruhren) bildet heute mit der sog. "Schatzkammer" den optischen und kunsthandwerklichen Höhepunkt des Rundganges durch die Ausstellungsräume.
Friedberger Fayencen: Die von Kurfürst Maximilian III. Joseph im Friedberger Schloss eingerichtete "Kurfürstlich privilegierte Porzellanmanufaktur" produzierte in der Zeit zwischen 1754 bis 1768 nicht, wie der Name vermuten lässt, Porzellan, sondern kunstvoll gefertigtes Fayence-Geschirr. Das mit einer weißen, deckenden Glasur überzogene und reich verzierte Tongeschirr schmückte oftmals die Festtafeln der Reichen anstelle des teureren und schwer erhältlichen chinesischen Porzellans. Vor- und Frühgeschichte: Werkzeuge und Waffen aus Feuerstein – Schwerter aus Bronze und Eisen – goldene keltische "Regenbogenschüsselchen" – römische Münzen und Gewandfibeln – kostbare Grabbeigaben aus einem alemannischen Mädchengrab – mittelalterliche Silbermünzen aus der Zeit der Stadtgründung Friedbergs…
Auf anschauliche Art und Weise werden Sie, nach einer Einführung in die Entstehungszeit der Lechrainlandschaft, über die Handwerkskunst und Lebensart der Menschen informiert, die über längere Zeiträume hinweg in den vergangen 10 000 Jahren die Gegend um Friedberg bewohnt und beeinflusst haben.
Religiöse Kunst: Der architektonisch schönste Raum im Schloss, der gewölbte, sog. "Rittersaal", vermittelt sakrale Atmosphäre. Deshalb werden hier religiöse Plastiken aus dem 16. – 19. Jahrhundert ausgestellt, die aus Kirchen und Kapellen der Umgebung stammen.
Die Wallfahrt "Zu Unseres Herrn Ruhe", die ehemals zu den bedeutendsten in ganz Bayern zählte, bildet einen Schwerpunkt in dieser Abteilung. In deren Mittelpunkt stehen Kopien des Gnadenbildes, die im Volksmund liebevoll "Ruhherrle" genannt werden. Kostbare Leihgaben aus der Wallfahrtskirche, verdeutlichen die Verehrung des Gnadenbildes, die bis in die Gegenwart reicht. Bürgerliche Kultur: Portraits von Friedberger Bürgern und Bürgerinnen in vornehmen Gewändern, kunstvoll furnierte Möbel, Schmuck und Spiele sowie Zunftzeichen und -krüge, Werkzeuge und Erzeugnisse des Handwerks sowie kunstvoll furnierte Möbel gewähren Einblick in das Leben der Bewohner der altbairischen Grenzstadt. Die Entstehung Friedbergs und die historische Entwicklung verdeutlichen Dokumente zur Gründung sowie Ansichten der Stadt aus verschiedenen Jahrhunderten. Ländliche Kultur: Landwirtschaftliche Geräte werden in der Reihenfolge des bäuerlichen Arbeitsjahres vorgestellt. In Verbindung mit historischen Fotos dokumentieren sie den noch überwiegend von Handarbeit geprägten Arbeitsalltag der Bauern bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts. Bemalte bäuerliche Möbel, Kleidung, Schmuck und Hausrat vervollständigen das Bild des bäuerlichen Lebens in der Gegend um Friedberg.
| museum@friedberg.de | |
| Internet | www.friedberg.de |
| Prospekt des Museums | |
| Sa., So. und Feiertage 11-17 Uhr und nach Vereinbarung | |
| Führung möglich | ja |
| Veranstaltung/Rahmenprogramme | Ständige Ausstellung, wechselnde Sonderausstellungen |
| Inhaltliche Schwerpunkte | Bedeutende Sammlung Friedberger Uhren 17./18. Jahrhundert, sowie Friedberger Fayencen 18. Jahrhundert |
| Anmerkung | Tel. 0821/605651, Fax 0821/60875 |
Gemeinde: Friedberg
Schlossstrasse 21
86316 Friedberg