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Gruss aus dem Teufelswald - Friedberg

Die Straße von München nach Augsburg führt im Friedberger Land durch den Teufelswald, wo es einmal gespukt haben soll: Ein Bischof, der einmal zu seinem Amtsbruder nach Augsburg reiste, maßte nachts mit seiner Kutsche durch den Wald fahren. Auf einmal vernahmen die Reisenden ein unheimliches Rufen. Verängstigt drückten sich die Begleiter in die Kissen. Der Bischof ermahnte den Kutscher zur Eile. Die Kutsche näherte sich dem Ende des Waldes. Plötzlich war in der Ferne eine hohle, unheimliche Stimme zu hören: "Richt' der Katz' des Bischofs von Augsburg einen schönen Gruß aus!" Die Gefolgsleute des Bischofs schüttelten empört die Köpfe über derlei böswillige Späße. Der Bischof aber lachte nur über den merkwürdigen Auftrag. Derlei Spässe erlaubten sich wohl nur dumme Bauernburschen. Aber es war alles andere als ein böser Scherz. Am Ziel angelangt erzählte der Bischof seinem Amtsbruder sein Reiseerlebnis und vergaß auch nicht, den Gruß auszurichten. Da rumpelte plötzlich die ungewöhnlich große Katze unter der Ofenbank hervor, raste durch die Stube, dass die Papiere vom bischöflichen Schreibpult durch die Luft wirbelten und sprang mit einem solch gewaltigen Satz aus dem Fenster, dass sie das Fensterkreuz mit herunterriss. Jetzt erkannte der Augsburger Bischof, dass die Katze ein böser Geist war, der sich bei ihm eingeschlichen hatte.

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Karl Christl und Franz Xaver Riedl, Sagen und Erzählungen aus dem Landkreis Aichach-Friedberg, Aichach 1988
Verfasser bzw. ErfasserKarl Christl und Franz Xaver Riedl
BezugFriedberg, Augsburg
kurze InhaltsbeschreibungDie Sage berichtet von einem bösen Geist, der sich in Form einer Katze in das Haus des Augsburger Bischofs eingeschlichen hat.

Gemeinde & Adresse

Gemeinde: Friedberg


86316 Friedberg

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