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Bruder Konrad hat geholfen - Kissing

Als der junge Tierarzt Hans M. zu Beginn des zweiten Weltkriegs in das Feld zog, gab ihm seine Mutter eine Reliquie des Hl. Bruder Konrads mit. Er war zwar nicht besonders religiös, trotzdem trug er die geweihte Kapsel stets unterm Soldatenrock auf seiner Brust.
Einmal, als das Heer hinter Moskau stand, war die Lage äußerst trostlos und bedrohlich. Der Feind stand überaß. Ein Durchkommen und Herauskommen aus dieser gefährlichen Stellung schien aussichtslos. Hans M. war furchtbar unglücklich und verzagt. Er hatte das Andenken der Mutter verloren. Und da er großen Wert auf den Schutz des Heiligen legte, schrieb er noch am gleichen Tag, sie möchte ihm baldmöglichst Ersatz schicken.
Erschöpft schliefen Offiziere und Soldaten ein. Der junge Tierarzt wälzte sich unruhig auf seiner Pritsche hin und her. Plötzlich erschien ihm der Heilige Mann im Schlaf, reichte ihm die Hand und sprach: "Brauchst nicht zu verzweifeln! Es wird alles gut. Du kommst heraus!" Im gleichen Augenblick erwachte der Soldat, die rechte Hand noch ausgestreckt, als ob er sie kurz vorher jemandem gereicht hätte. Am anderen Morgen sprang der Soldat von seinem Lager auf und erzählte das nächtliche Erlebnis seinen Kameraden. Getröstet und gestärkt unternahm die deutsche Armee den nächsten Ausbruchversuch, der tatsächlich erfolgreich war. Der deutsche Tierarzt Hans M. kehrte unversehrt nach Hause zurück und starb lange nach Kriegsende an einer schweren Krankheit.

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Eigenschaften

Karl Christl und Franz Xaver Riedl, Sagen und Erzählungen aus dem Landkreis Aichach-Friedberg, Aichach 1988
Verfasser bzw. ErfasserKarl Christl und Franz Xaver Riedl
kurze InhaltsbeschreibungDie Geschichte erzählt von einem Soldaten im 2. Weltkrieg, der auf die Fürsprache des hl. Bruder Konrad von Altötting vertraute.
BezugKissing, 2. Weltkrieg

Gemeinde & Adresse

Gemeinde: Kissing


86438 Kissing

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