Östlich der Ortschaft steht eine kleine Wallfahrtskirche. Man nannte sie in der vergangenen Zeit "Unser lieben Frauen-Kapelle ob der Au", heute kurz Aukapelle.
Im Jahre 1685 veranlasste der damalige Besitzer der Hofmark Obergriesbach, Joseph Wiguläus Freiherr von Weichs, die Aufstellung von fünf Bildsäulen zwischen dem "Griebacher Feld" und dem "Hofberg" und etwas später sieben Säulen auf der "Aue" und am "Gangsteig". Die ersten fünf Säulen zeigten auf Blechtafeln die fünf Wunden Christi, die sieben Säulen die sieben Schmerzen der Mutter Maria. Nicht lange nach der Aufstellung zogen fremde Soldaten durch das Gebiet. Einer von Ihnen erboste sich über die Bilder auf den Säulen und sein Zorn entlud sich auf die Darstellung wie Maria ihren mit Schmerzen gesuchten Sohn im Tempel wieder fand. Achtmal hieb er mit dem Säbel auf dieses Bild ein, drei Schläge trafen den Kopf der schmerzhaften Mutter. Der Übeltäter wurde bald von den Soldaten des Kurfürsten Max II. Emanuel von Bayern gefangen genommen und in München vor Gericht gestellt. Man befand ihn für schuldig und verurteilte ihn zum Tode durch Enthauptung. Bei der Hinrichtung gelang es dem Scharfrichter jedoch nicht, den Kopf mit einem Schlage vom Körper zu trennen. Dreimal musste der Henker den todbringenden Streich ausführen, bis das Urteil vollstreckt war. Bald verbreitete sich diese Nachricht und aus der Tatsache, dass der Soldat drei Hiebe führte und daraufhin auch mit drei Hieben büßen musste, sah man eine göttliche Fügung. Es folgte ein reger Besuch der Bildsäule und mit dem aus Dankbarkeit gespendeten Geld konnte an der Stelle der Bildsäule bald eine hölzerne Kapelle errichtet werden. Bereits zwei Jahre später wurde diese durch einen Steinbau ersetzt und 1737 vergrößert. Zur Aukapelle gehörte auch ein Matrikelbuch, über dessen Verbleib leider nichts bekannt ist, aber bis 1757 sollen dort bereits 570 Gebetserhörungen verzeichnet worden sein.
Bis 1998 fanden immer wieder Renovierungen statt, aber der Altar hat heute noch die Form, wie ihn Graf Max-Emanuel von Thurn und Taxis im Jahre 1737 errichten ließ.
| Verfasser bzw. Erfasser | Karl Christl und Franz Xaver Riedl bzw.\r\nHeimatbuch Obergriesbach / Zahling |
| Entstehungszeit | 1685 die ersten Bildsäulen und Holzkapelle, 1714 neue Kapelle, 1737 Vergrößerung. |
| Öffnungszeiten | tagsüber |
Gemeinde: Obergriesbach
An der Kreisstrasse Dasing-Aichach
86573 Obergriesbach