Der Ort Kühbach bestand schon vor Gründung des Benediktinerinnen-Klosters. Er gewann aber erst durch das Kloster an Bedeutung.
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"Entstehung des Klosters Kühbach um 1000
Willibirgis stiftete das Kloster Kühbach, voll Schmerz über den Tod ihrer Familie.
Kaiser Heinrich II. bestätigte 1011 dem noch jungen Kloster seine Rechte. 1127 wurde die Pfarrei erstmals erwähnt. Herzog Stephan III. bestätigte 1405 dem Kloster Kühbach die Rechte zur Abhaltung von zwei Jahrmärkten "als von allters herkhommen ist".
Aus diesen Jahrmärkten, die am Ulrichstag (4.7.) und Magnustag (6.9.) abgehalten wurden, sowie den Viehmärkten entwickelte sich Kühbach im 14./15. Jahrhundert zu einem Marktort mit Ratsverfassung.
Die Pfarrkirche St. Magnus ist großenteils ein mittelalterlicher Bau, der ab 1687/88 seine jetzige äußere Gestalt und seine prunkvolle barocke Innenausstattung erhielt.
Dem stattlichen Turm mit seinem alten, romanischen Unterbau wurde im Jahr 1700 ein Achteck mit Zwiebelturm und Laterne aufgesetzt.
Wichtiger Arbeitgeber, bestimmender Faktor und geistlicher Mittelpunkt war das Kloster. Die Aufhebung des Klosters 1803 bedeutete einen wirtschaftlichen Verlust für den Ort.
Von Herzog Max in Bayern kauften 1862 die Freiherren von Beck-Peccoz die Klostergebäude mit Landwirtschaft und Brauerei. Diese Familie hat seither ihren Sitz in Kühbach."
Quelle Rudolf Wagner, Kreisarchivpfleger
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"Entstehung des Klosters Kühbach
Dekan und Pfarrer Georg Haller von Kühbach gibt in einem Schreiben um 1515 folgende sagenhafte Nachricht über die Entstehung des Kloster Kühbach:
Unter den vielen Tausenden, welche, nachdem Gottfried von Boillon die hl. Stadt Jerusalem eroberte, zum Grabe des Herrn wallte, befand sich auch Adalbero, ein Graf von Wittelsbach. Adelbarde, seine Gemahlin, war gesegneten Leibes, als er von der Heimat schied. Glücklich kam er an den heiligen Stätten in Jerusalem an. Bald jedoch drängte ihn die Sehnsucht nach der Gattin und nach dem Kinde, das sie ihm gebären sollte, zur Rückkehr.
Unterwegs aber, bevor er seine Heimat wieder sah, erkrankte und starb Adalbero. Bei der Schreckensnachricht hiervon starb Adelbarde samt ihrem Kinde.
Da gelobte, gebeugt vom Schmerz ihrer Eltern, Willibirgis, die einzige Tochter, all ihr Gut dem Herrn zu opfern und stiftete das Kloster Kühbach, dessen erste Äbtissin sie wurde."
Quelle: Karl Christl und Franz Xaver Riedl,
Sagen und Erzählungen aus dem Landkreis Aichach-Friedberg
Karl Christl in " Schulverband Kühbach" Erinnerungsschrift 1972; S. 18
| Verfasser bzw. Erfasser | K.Christl, F.X.Riedl, Winkler-Verlag,1988 |
| Bezug | Kühbach |
| kurze Inhaltsbeschreibung | Willibirgis stiftete Kloster Kühbach, voll Schmerz über den Tod ihrer Familie |
| Anmerkung | LKR Aichach-Friedberg, Sagen und Erzählungen S.95 |
Gemeinde: Kühbach
86556 Kühbach