Das Schloß im Altholz

In der Nähe von Zahling, auf dem Wege nach Derching, liegt das sagenumwobene Tannenbrünnl am Rande des Altholzes. Nach Angaben der Einheimischen stand hier ein Schloss der drei Edelfräulein von Mergenthau. Diese drei Jungfrauen, von denen eine blind war, schenkten das Altholz in Zahling der Gemeinde Friedberg. Bei der Teilung des Erbes betrogen die beiden Sehenden ihre blinde Schwester. Diese konnte es nicht bemerken und gab sich zufrieden. Aber wegen der Schenkung nach Friedberg kam es später zum Streit zwische Zahling und Friedberg.
Bei Waldarbeiten sollten Ziegelreste des Schlosses gefunden worden sein. Nach dem Volksglauben soll das Brünnl die Stelle der Schlossküche bezeichnen. Wo das Schloss selbst lag, wird nicht gesagt, andere behaupten, dass hier eine Kapelle gestanden sei. Die vorhandenen künstlerischen Anzeichen beschränken sich auf einen seit Menschengedenken bestehenden ummauerten Brunnen. Er lieferte schon während der sommerlichen Feldarbeiten den Durstigen erquickendes Wasser.

Die Sage der drei Fräulein mag erst nach dem Abgang des Schlosses entstanden sein. In Zahling lebt aber noch folgende Tradition fort: Wenn die Herrschaft über den Kühberg zum Gottesdienst fuhr, wurde mit allen Glocken geläutet.
Dies scheint darauf zu deuten, dass die Herrschaft das Kirchenpatronat nach 1318 inne hatte. Es wäre immerhin möglich, dass im 14. Jahrhundert eine Burg auf dem Tannenberg gestanden hat, wenn von ihr auch heute keine Spuren mehr zu finden sind. Das Gespann dieser Herrschaft sollen zwei prächtige Schimmel gebildet haben.