Die kleine Kapelle am Badanger enthält neben einer Pieta des Bildhauers Bartholomäus Eberle, entstanden um 1705, zwei Besonderheiten: ein Bild der "sieben Zufluchten" und einen Kruzifixus mit einer am Kreuz hängenden, gekrönten, bärtigen Gestalt, einer sogenannten "Kümmernis". Die Andacht zu den "sieben Zufluchten" war in den Notzeiten des 17. Jahrhunderts entstanden. Diese umfassen die Personen der hl. Dreifaltigkeit, das hl. Altarsakrament, das Kreuz Christi, die unbefleckt Empfangene, die Erzengel, die Sterbepatrone und die Armen Seelen. Die Gestalt der "Kümmernis" hat nur einen Fuß mit einem Schuh bekleidet. Langes, lockiges Haar fällt auf ihre Schultern. Diese Figur trägt viele Namen: Wilgefortis (virgo fortis), Liberata (die Befreite), Ontcommer (die Entkommene - daraus deutsch Ohnkummer - Kümmernis), je nach Verbreitungsgebiet. Die Legende erzählt von einer Königstochter von Portugal, die sich als Christin weigerte einen Heiden zu heiraten, der auf ihr Gebet hin ein entstellender Bart wuchs. In der Kapelle ist weiterhin eine Hinterglasmalerei des Wunderbarlichen Gutes von Hl. Kreuz in Augsburg 1856 und ein Kruzifix aus dem 18. Jahrhundert zu sehen.
| Die Brüder Jakob Wörsching, Feldscherer und Melchior Wörsching, Pflegjäger zu Friedberg. | |
| Entstehungszeit | 1679 errichtung eines Feldkreuzes, 1697 erste Stiftung für den Bau einer Kapelle, 1709 Stiftung von 25 Gulden durch Melchior Wörsching. |
| jetziger Zustand | Renovierung 2000 |
| Immer geöffnet | |
| Gemeinde Kissing [Hg.]: Kissing. Geschichte und Gegenwart, Augsburg/Kissing, 1983. | |
| Lage | Auf dem "Badanger" an der Bahnhofstraße, gegenüber dem Gasthof "Alt Kissing". |
Gemeinde: Kissing
Bahnhofstraße
86435 Kissing