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Wilderer in Zahlings Wäldern

In den Zahlinger Wäldern ging es um 1920 recht zünftig, aber auch gefährlich zu. Beliebtestes Jagdgebiet war das "Mezgerholz", wenige hundert Meter von der Ortsgrenze entfernt Richtung Derching. Das Holz gehörte der Familie Mezger aus Friedberg, die dort zusammen mit Zahlinger Treibern jagten.
Zu dieser Zeit trieben aber auch Wilderer ihr Unwesen. Noch heute wissen die alten Zahlinger zu berichten, wie Oberförster Bernhard Fischer den Augsburger Wildererkönig stellte. Der flinke Lechhausener hatte den Jagdherren schon seit langem die besten Tiere vor der Nase weggeschossen. Doch eines Abends ertappte der Förster den Augsburger Freischütz im "Mezgerholz" auf frischer Tat und nahm ihn fest. Bernhard Fischer war mit dem Wilderer auf dem Weg in die Gendarmerie nach Stätzling, als der Verhaftete ins Dickicht sprang und auf den Förster schoss. Der schoss zurück und traf. Der Wilderer lamentierte bitterlich. Doch der Förster lief so schnell er konnte nach Stätzling und kehrte mit einem Polizisten zum Tatort zurück. Sie fanden den Wilderer blutüberströmt im Dickicht liegen, er war tot.
Die Freunde des getöteten Wildschützen schworen dem Förster Rache. Bei einem seiner nächtlichen Streifzüge verfehlte ihn eine Kugel nur knapp.
Noch einige weitere Wilderer wurden in Zahlinger Wäldern gestellt. Allerdings kam dabei keiner mehr ums Leben und mit den Jahren endete die Wilderei.

Quelle: Heimatbuch Obergriesbach/Zahling

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Gemeinde: Obergriesbach