Kühbacher Geschichtstafel:
10. bis 12. Jahrhundert
Die frühe Geschichte Kühbachs ist bisher trotz wiederholter Versuche nur unzureichend erforscht.
Vor 1000:
Kühbach oder "Chuopach" war vermutlich schon lange vor dem Jahr 1000 ein Weiler mit mehreren Höfen. Ob damals schon in der Nähe eine romanische Walpurgiskapelle (bis um 1800) stand, müßten Grabungen ergeben.
Nach 1000:
Die Grafen von Kühbach, Adalbero, Udalschalk, Luitkart und Hilta, stiften das Benediktinerinnenkloster zu Ehren des heiligen Magnus.
1002:
Der Kreuzpartikel, der sich heute in der Kühbacher Kirche befindet, soll 1002 von Kaiser Heinrich II. dem Benediktinerinnen-Kloster Neuburg gestiftet worden sein.
Er kam aber erst kurz vor 1574 in den Besitz des Kühbacher Klosters!
1011:
Kaiser Heinrich II. bestätigt in einer Urkunde zu Regensburg die Klostergründung. Die Echtheit der Urkunde ist nicht geklärt!
Graf Adalbero von Kühbach wird als Schirmvogt eingesetzt. Das Kloster wurde über Jahrhunderte beherrschender Mittelpunkt für Kühbach und seine Umgebung.
1127:
Erste Erwähnung der Pfarrei Kühbach. Otto von Wittelsbach ist Schirmvogt des Klosters.
Kühbach im 14. bis 16. Jahrhundert
Um 1350:
Aichacher Bürger lebten zeitweise in Kühbach und werden deshalb in Urkunden gelegentlich als "Bürger von Kühbach" bezeichnet. Sie hatten sich wohl in Kühbach niedergelassen und übten hier ihr Gewerbe aus.
1392:
Kühbach wird in einer Herzogsurkunde erstmals als Markt bezeichnet. Dahinter steht offensichtlich die Absicht der Herzöge, beim Kloster einen herzoglichen Markt mit magistratischer Verfassung einzurichten. Dazu werden in der Folgezeit Leute angesiedelt, die nicht aus dem Ort kommen und von denen Steuern eingehoben werden können.
Um 1400:
Anlage des Marktplatzes.
1405:
Herzog Stephan III. von Bayern-Ingolstadt bestätigt der Äbtissin, dass das Kloster Kühbach am Ulrichstag ( 4.7.) und am Magnustag ( 6.9.) Jahrmärkte wie seit alter Zeit abhalten durfte.
1425:
Kühbach zählt 60 Familien, die meist herzogliche Eigenleute sind.
1430:
Ein Viehmarkt ist bezeugt, der aber schon älter ist
1467:
Reform und damit Stärkung und Aufschwung des Klosters durch Nonnen aus dem heute verschwundenen Kloster St. Nikolaus in Augsburg.
1481:
Bestätigung der Marktrechte durch Herzog Georg den Reichen zu Landshut, weil die an Kühbach früher verliehenen Marktrechte verloren gegangen seien.
1482:
Wappen und Siegel des Marktes tragen die Jahreszahl 1482. Ein redendes Wappen, vom Ortsnamen abgeleitet.
1507:
Erneuerung der Urkunde von 1481 durch Herzog Wolfgang von Bayern-München.
kurz vor 1574:
Der Kreuzpartikel wurde dem Kloster Kühbach neben anderen Geschenken vom Benediktinerinnen-Kloster Neuburg zugesandt.
Kühbach im 17. Jahrhundert
1615:
Vergleich in Rechtsstreitigkeiten, die schon seit 1489 zwischen Kloster und Markt bestehen. Die Äbtissin behält die Lehens- und Gerichtshoheit im Markt.
1618 - 1648:
Dreißigjähriger Krieg (erst gegen Ende bei uns)
1632 - 1648:
Während dieser Zeit wurde Kühbach mehrfach von den Kriegsereignissen getroffen.
1622:
Verleihung des Pontifikalstabes an Äbtissin Maria von Imhof.
1630:
Erfahrene Kühbacher Nonnen werden in das kurz zuvor gegründete Benediktinerinnenkloster St. Maria nach Fulda geholt, wo heute noch
ihre Nachfolgerinnen wirken.
1632 - 1636:
Kühbach mit seinem Kloster liegt an der wichtigen Straße von Augsburg nach Regensburg und wird während des 30-jährigen Krieges von durchziehnden Truppen mehrfach geplündert. Ein Großteil der Häuser wird niedergebrannt. Die Klosterfrauen fliehen in ostbayerische Klöster.
1684:
Der Neubau des Pfarrhofs wird fertiggestellt.
1687:
Der Umbau der bisher gotischen Kirche zum heutigen Barockbau unter Äbtissin Maria Helena von Lerchenfeld (1685 - 1718) beginnt.
Kühbach im 18. Jahrhundert
1700:
Der Markt zählt etwa 70 Anwesen und 250 Einwohner. Der romanische Kirchturm erhält den achteckigen Aufbau mit der schwungvollen Laternenkuppel.
1701:
Ein Schulhausbau ist geplant
1701 - 1713:
Spanischer Erbfolgekrieg (nicht bei uns)
1704:
Englische und dann kaiserliche Soldaten demolieren die Inneneinrichtung der Kirche. Die Klosterfrauen haben sich in München in Sicherheit gebracht.
1726:
Die heute noch vorhandenen vier Glocken kommen in den Turm. Die alten waren im spanischen Erbfolgekrieg verloren gegangen.
1756 - 1763:
7jähriger Krieg (nicht bei uns)
1756:
Es besteht eine Schule mit einem Schulmeister.
1794:
Einwohnerzahl des Marktes: 453 Seelen.
1796:
Plünderung des Marktes und der umliegenden Orte durch die Franzosen. Drei Wohnhäuser brennen wegen Unachtsamkeit der Soldaten ab.
Kühbach im 19. Jahrhundert
1803:
Säkularisation der Bayerischen Klöster. Auch die Kühbacher Nonnen
werden enteignet. Der Klosterbesitz wird an Privatleute versteigert.
Die Nonnen dürfen vorerst im Kloster wohnen bleiben.
Verlegung des Friedhofs von der Kirche zum heutigen Standort.
1804:
Anlage des neuen Friedhofs außerhalb des Marktes.
1806:
Bayern wird Königreich. Neubau des Rathauses mit einem Raum für die Gemeindeverwaltung, zwei Schulräumen, Lehrerwohnung und kleinem Kuhstall mitten auf dem Marktplatz.
1833:
Tod der letzten Äbtissin des aufgehobenen Klosters: Maria Anna Bennonia v. Kreitmayr
1835:
Ermordung der letzten Nonne Agathe Zeitlmeier durch die Kühbacher Bötin Kreszenz Lechner und ihren Sohn Samson.
1839:
Herzog Max von Bayern erwirbt das ehemalige Kloster.
1841:
Herzog Max lässt das Klosterbrauhaus neu erbauen.
1860:
Ein Brand zerstört großenteils die Klostergebäude
Erster praktischer Arzt in Kühbach: Dr. Ulrich Aman.
Gründung der Schützengesellschaft Kühbach, dem ältesten Kühbacher Verein.
1862:
Erwerb des Klosterbesitzes durch die Freiherren von Beck-Peccoz.
1870 - 1871:
Deutsch-Französischer Krieg
1874:
Gründung der Krieger- und Soldatenkameradschaft Kühbach und Umgebung.
1876:
Endgültig letzter Jahrmarkt in Kühbach.
Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Kühbach.
1880:
Neubau des Lehrerwohnhauses am Marktplatz.
1898:
Das damals erbaute neue Schulhaus hatte drei Schulzimmer. Es dient heute für die Verwaltungsgemeinschaft Kühbach als Rathaus. Das alte Rat- und Schulhaus auf dem Marktplatz wird abgerissen.
Kühbach im 20. Jahrhundert
1905:
Fest "500 Jahre Markt Kühbach".
Bau des Leichenhauses auf dem Friedhof.
1908:
Die Elektrizität kommt nach Kühbach.
Gründung des Schützenvereins Alpenrose.
1912:
Abschaffung des Nachtwächters nach Einführung der elektrischen Ortsbeleuchtung.
1914 - 1918:
1. Weltkrieg (ca. 10 Mio. Gefallene und Opfer weltweit)
1923:
Errichtung des Kriegerdenkmals am Marktplatz.
1924:
Gründung des Turn- und Sportvereins Kühbach.
1927:
Gründung der Katholischen Arbeitnehmerbewegung Kühbach als kath. Arbeiterverein St. Josef.
1928:
Eröffnung der ersten Tankstelle bei Barkofen.
Gründung des Schützenvereins Einigkeit.
1933:
Bau des Caritasheimes (Altenheim und Kindergarten) durch Pfarrer Karl Knaus. Es wurde von Dillinger Franziskanerinnen betreut.
1936:
Pfarrer Knaus muss Kühbach auf Grund der politischen Lage verlassen und geht nach Seeg bei Füssen
1939 - 1945:
2. Weltkrieg (ca. 55 Mio. Gefallene und Opfer weltweit)
1945:
Amerikanische Truppen besetzen nach Artilleriebeschuss den Markt Kühbach und das Schloss.
1956:
Ein neues Rathaus mit Feuerwehrhaus wird eingeweiht.
1965:
Bau des neuen Lehrer-Reihen-Wohnhauses in der Auenstraße.
1972:
Fertigstellung der neuen Verbandsschule an der Schulstraße für 600 Kinder aus neun Schulverbandsgemeinden.
In den Markt werden eingemeindet die bisher selbständigen Gemeinden Oberschönbach mit Unterschönbach, Mangelsdorf und Mittelham; ferner die Gemeinde Stockensau mit Winden.
Gründung der Feuerschützen Kühbach.
1973:
Gründung der Frauen-Gymnastik-Gruppe.
1978:
Eingemeindung nach Kühbach: Unterbernbach mit Rettenbach; Haslangkreit mit Paar, Radersdorf und Großhausen.
Die Marktgemeinde Kühbach (2822 Einwohner) bildet mit der Gemeinde Schiltberg (1464 Einwohner) die Verwaltungsgemeinschaft Kühbach.
Gründung des MotorradsportClubs Kühbach.
1979:
Umbau des alten Schulhauses zum heutigen Rathaus. Gründung des Brieftaubenliebhabervereins Paartal 054499.
1980:
Kühbach erhält eine Apotheke. (Josef-Matthe Lochner)
1981:
Großes historisches Markt-Fest "500 Jahre Marktrecht Kühbach".
Eine umfangreiche Festschrift mit Beiträgen zur Geschichte von Kloster und Marktgemeinde wird verfasst.
1982:
Ein Zahnarzt lässt sich nieder: Dr. Anton Wagner
1984:
Fertigstellung und Einweihung der Umgehungsstraße (B 300).
1986:
Eine weitere Arztpraxis wird eröffnet: Dr. Rudolf Hartl.
Der Marktplatz wird saniert und modernisiert und erhält 1987 ein neues gefälliges Aussehen.
1987:
1. Brauereifest.
Erweiterung und Umbau des Caritasheims in Kühbach.
Renovierung und Umbau des Kühbacher Pfarrhofs.
Der Gartenbauverein Kühbach wird gegründet.
1989:
Der Katholische Frauenbund wird gegründet.
1990:
Dr. Gerhard Hofmann, Kinderarzt und klassischer Homöopath eröffnet seine Praxis.
1991-1996:
Gründung der Aktionsgemeinschaft Trinkwasserschutz Kühbach e.V.
1024 Mitglieder unterstützen den Widerstand gegen die drohenden Mülldeponien.
Die Deponien können abgewendet werden.
1992 - 1993:
Die Kreuzbergkapelle wird gebaut
1993:
Verbandsschule Kühbach/Schiltberg wird erweitert.
Kühbach erhält ein neues Feuerwehrhaus
1994:
Die Glocke der Kreuzbergkapelle bei Haslangkreit wird geweiht. Der Kindergarten wird gebaut. Kühbach erhält wieder einen Maibaum. Der Maibaum-Verein wird gegründet.
1995:
Pater Joseph Pazhayattil, MSFS, vom Orden der Missionare des Franz von Sales wird Geistlicher in der Pfarrei Kühbach
1996:
Heribert Oberhauser wird zum Altbürgermeister ernannt.
1997:
Heribert Oberhauser wird zum Ehrenbürger von Kühbach ernannt.
Das Caritas-Heim erhält den Namen des Gründers: Pfarrer-Knauss-Heim.
Dessen Büste wird am Eingang aufgestellt.
1998:
Seither jährlicher Neujahrsempfang durch die Marktgemeinde Kühbach.
Auf dem Marktplatz wird seitdem ein regelmäßiger Freitagsmarkt abgehalten.
Die Anregung dazu kommt von der Kühbacher Agenda 21.
1999 - 2000:
Innenrenovierung der Pfarrkirche St. Magnus.
Der Mittelgang wird wieder hergestellt
Kühbach im 21. Jahrhundert
2000:
Chronik der Pfarrei Kühbach über die letzten 100 Jahre (1899 - 1999) erstellt von Kreisarchivpfleger Rudolf Wagner.
16.07.2004:
Einweihung der Kühbacher Westumfahrung
Juli 2006:
Einweihung der neuen Kühbacher Sportanlage
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Quelle:
Internetseite der Marktgemeinde Kühbach
www.markt-kuehbach.de
Literatur-Hinweis:
siehe Literatur-Hinweise Kühbach
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Gemeinde: Kühbach