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Haus- und Schutzbrief

Die nachfolgende Abschrift eines Haus- und Schutzbriefes aus dem Jahre 1774 befand sich in einer Unterlagenmappe über Haslangkreit, zusammengestellt von dem verstorbenen Kreisheimatpfleger Karl Leinfelder, Schrobenhausen.

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Haus- und Schutzbrief.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes Amen!
"So wie mein Jesus am Ölberg stille stand, so soll alles Geschütze stille stehen."
Wer das gedruckt oder geschrieben bei sich trägt, dem wird nichts schaden, es wird ihn nichts treffen von des Feindes Geschoss und Waffen, den wird Gott schützen
vor Mördern und Dieben. Es soll ihm nicht schaden Geschütz und Degen, Pistolen und alle Gewehre müssen stille stehen, wenn man auf ihn loshält. Durch den Tod Jesus Christi und auf dessen Befehl. Es müssen stille stehen alle sichtbaren und unsichtbaren Gewehre auf den Befehl des Hl. Geistes. Amen. Gott sei mit Dir."

Wer diesen Schutzbrief bei sich hat, der wird von aller Feinde Gefahr beschützt bleiben. Wer es nicht glaubt, der schreibe es und hänge es einem Hunde an den Hals und schieße nach ihm, so werdet es Ihr erfahren, dass es wahr ist.
Wer diesen Schutzbrief bei sich hat, der wird von allen Feinden und Gefahren beschützt, er wird nicht gefangen genommen, noch durch Feindes Waffen verletzt werden. Amen!
So war Christus gestorben, in den Himmel gefahren ist, so wahr er auf Erden gewandelt ist, kann er an dem Leibe nicht verletzt werden und Fleisch und Gedärm sollen unverletzt bleiben. - Ich beschwöre alle Gewehre und Waffen dieser Welt Gott, dem Vater, dem Sohne und dem Hl. Geiste. Amen! Gott im Himmel, mache mich frei!

Dieser Brief vom Himmel gesandt, ist in Holstein gefunden worden im Jahre 1774 — er war mit goldenen Buchstaben geschrieben und hing zu Wende über der Taufe. - Es stand ferner drinnen geschrieben: " Wer am Sonntage arbeitet, der ist verdammt. Ihr sollt keinen Sonntag arbeiten, sondern in die Kirche gehen, mit Andacht beten und euer Hab teilen mit den Armen. Ihr sollt 6 Tage arbeiten und den 7. Tag Gottes Wort anhören. Werdet ihr das nicht tun, so wird Euch Gott strafen mit teuerer Zeit, Pestilenz und Krieg. -Ich gebiete Euch, am Sonntagabend nicht zu lang zu arbeiten. Jeder Mann jung oder alt soll über seine Sünden beten, damit sie ihm vergeben werden. Schwört bloß bei seinem Namen! - So wahr ich Euch erschaffen habe, so gewiss kann ich Euch schützen. - Ehret Vater und Mutter und gebet kein falsch Zeugnis wider Euren Nächsten, dann habe ich Freude über Euch!
Wer diesen Brief nicht glaubt und nicht danach tut, der ist von mir verflucht und verdammt und wird weder Glück noch Segen haben. - Wer diesen Brief bei sich hat, soll nicht verlassen werden und soll Hilfe haben. Wer diesen Brief nicht offenbart, der ist verflucht von der christlichen Kirche. Wenn Ihr so viele Sünden als Sand im Meere und Laub auf den Bäumen habt, sie werden Euch vergeben werden. Bekehret Euch, sonst werdet Ihr elendiglich umkommen. Ich werde Euch am jüngsten Tage bestrafen, wenn Ihr mir nicht Rechenschaft über Eure Sünden geben könnt.
Wer diesen Brief bei sich hat im Hause, den trifft kein Donnerwetter, - wenn seine Frau diesen Brief bei sich hat, wird sie eine liebliche Frucht mehr zur Welt bringen. Haltet meine Gebote, die ich Euch durch den Erzengel Michael gesandt habe im Namen Eures Herrn Jesus Christus. Amen!

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Gemeinde: Kühbach