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Sage: Der versteinerte Mehlsack, Unterbernbach

"Wer in Unterbernbach die Kirche besuchen will, findet rechts neben dem Friedhofseingang an der Mauer einen eigenartigen verwitterten Stein, der einem römischen Meilenstein sehr ähnelt. Dieser Meilenstein ist in die Sage eingegangen als versteinerter Mehlsack oder als der Mehlstein.
Diese Sage, die nur mündlich überliefert ist, berichtet: Vor vielen Jahrhunderten herrschte großer Krieg im Lande und damit ungeheuere Hungersnot. Da kam eine sehr arme Frau mit einem Kinde ins Dorf und klopfte an die Tür der damaligen Marklwirtschaft, in der eine Müllerin wohnte, die sehr geizig war. Die Frau bettelte um ein wenig Essen, ein Stück Brot oder ein Säckchen Mehl. Die Müllerin war aber gerade dabei einen großen Kuchen zu backen und ärgerte sich über diese Störung. Sie kam an die Haustür und herrschte die arme Frau an, sie hätte selber nichts zu essen, und wenn sie nur ein Stäubchen Mehl im Hause hätte, so solle dieses sofort zu Stein werden. Voller Verzweiflung ging die arme Frau mit ihrem Kinde fort, und die hartherzige Müllerin verschloss sogleich ihre Haustüre und wollte dann aus ihrer Speisekammer Mehl holen. Heftig erschrak sie, als ihr Mehlsack zu Stein geworden war. So wurde die Müllerin für ihren Geiz bestraft."

Karl Christl und Franz Xaver Riedl, Sagen und Erzählungen aus dem Landkreis Aichach-Friedberg


mündlich erzählt von Oberlehrerin Gerlinde Ladurner in "Schulverband Kühbach", 1972

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Eigenschaften

Verfasser bzw. ErfasserK:Christl und F.X Riedl, Winkler-Verlag 1988
BezugUnterbernbach, siehe auch Rettenberg
kurze InhaltsbeschreibungÜber eine Hungersnot und eine geizige Müllerin
Landkreis Aichach-Friedberg: Sagen und Erzählungen, S.173 u. auch S.136

Gemeinde & Adresse

Gemeinde: Kühbach


86556 Kühbach-Unterbernbach

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