Im Ursprungsgebiet des Affinger Baches, am Jodoker Weiher, war es vor Zeiten nicht geheuer. Da pflegten nämlich in der Walpurgisnacht die Truden und Hexen der ganzen Umgebung zusammenzukommen. Ein mutwilliger Bursche wollte das nicht glauben und begab sich allein an den einsamen Ort. Plötzlich überfiel ihn mit Gekratze und wilden Schlägen eine Horde von Weibern. Schreiend ergriff er die Flucht. Endlich, beim nächsten Feldkreuz, ließen die Verfolgerinnen von ihm ab. Im Schutze des heiligen Zeichens wagte er einen Blick zurück, ob er eine der Hexen erkenne.
Da sah er sie mit fliegenden Haaren auf Besenstielen im Kreise um den Weiher reiten. Doch jagten sie in solcher Sturmeseile dahin, dass der Späher keines der Gesichter unterscheiden konnte. Als von den nahen Kirchen die Mitternachtsschläge ertönten, verschwanden die Truden. Man hat dann hier die Jodokskapelle errichtet. Seitdem soll sich eigentlich nichts mehr begeben haben. Trotzdem geht keiner in der Walpurgisnacht am Jodoker Weiher vorbei, wenn ihn nicht die Not dazu zwingt.
| Verfasser bzw. Erfasser | Karl Christl und Franz Xaver Riedl |
| Bezug | Haunswies |
| kurze Inhaltsbeschreibung | In übermütiger Bursche wagt sich in der Walburgisnacht an den Jodok-Weiher und wird von wild gewordenen Truden überfallen. Zum Glück konnte er fliehen |
| Anmerkung | Quelle: Karl Christl und Franz Xaver Riedl: Sagen und Erzählungen aus dem Landkreis Aichach- Friedberg, Aichach 1988 |
Gemeinde: Affing
86444 Affing