Frau Kreszenz Brandner aus Axtbrunn erzählt folgende Geschichte, wie die Armen Seelen der Babette erschienen:
Mein Großvater aus Affing ist im 1. Weltkrieg verwundet worden und überlebte so den Krieg. An den Spätfolgen des Lungenschusses starb er 1928. Eines Tages kam die Babeth aus Affing zu meiner Mutter und sagte, sie solle nicht so viel trauern und weinen. Für ihren verstorbenen Mann sollten noch einige Messen gelesen und Rosenkränze gebetet werden, damit er im Jenseits erlöst werde. Der Tote hätte sie damit beauftragt, dies auszurichten. Die Messen wurden dann gelesen, wie die Babette bei der Verkündigung nach dem Sonntagsgottesdienst erfahren konnte. Zu Hause haben wir die Rosenkränze gebetet, was aber die Babette nicht wissen konnte. Aber eines Tages kam die Seelen-Babette wieder zu uns ins Haus und sagte, die arme Seele des Vaters sei ihr erschienen und sie sei nun erlöst und es wäre nicht mehr notwendig, weiterhin für den Verstorbenen zu beten.
Es war im ganzen Dorf bekannt, dass die Babeth mit den Armen Seelen in Kontakt stand. Da wollten sich einmal ein paar Burschen einen Spaß machen. Sie kamen nachts zur Babeth und da hörten sie um 12 Uhr Mitternacht doch tatsächlich Geisterstimmen von Verstorbenen, die ihnen noch bekannt waren.
Schweißtriefend und leichenblass verließen sie gegen ein Uhr das Haus und glauben heute noch an diese nächtliche Erscheinung.
| Anmerkung | Quelle: Karl Christl und Franz Xaver Riedl: Sagen und Erzählungen aus dem Landkreis Aichach-Friedberg, Aichach 1988 |
| Bezug | Affing |
| kurze Inhaltsbeschreibung | Die Geschichte erzählt von einer Frau in Affing, die in Verbindung mit den Verstorbenen des Dorfes stand. |
Gemeinde: Affing
86444 Affing