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Wie sich Tote anmelden: Erzählung

In einem Bauernhof eines Ortsteils von Affing sind im 2. Weltkrieg drei Söhne gefallen. Und jeder hat sich im Elternhaus angemeldet. Beim Tode des 2. Sohnes entstand mitten in der Nacht auf dem Bauernhof ein fürchterliches Krachen, dass die ganze Nachbarschaft aufwachte. Man glaubte, es hätte in der Nähe eine Bombe eingeschlagen. Es war aber nichts zu finden. Da vermutete die Bäuerin, dass mit einem ihrer Söhne etwas passiert sein müsse. Nach einigen Tagen kam auch wirklich die Nachricht, dass der Sohn um diese Zeit bei einem Angriff der Russen gefallen sei.
Der 3. Sohn hatte als Heranwachsender von einem Bauern einen Hund geschenkt bekommen, an dem er sehr hing und der ihn stets begleitete. Als dieser Sohn im Krieg war, lief eines Nachts der Hund vor die Haustür und winselte erbärmlich, bis ihn die Bäuerin ins Haus ließ. Dann lief er vor die Zimmertür ihres Sohnes und winselte dort wieder weiter, bis er ins Zimmer durfte. Dort sprang er sofort auf das Bett, drehte sich ein paarmal im Kreis und legte sich nieder. Die Bäuerin wollte ihn aus dem Bett verjagen, aber da war der Hund tot. Da vermutete die Bäuerin gleich wieder etwas Schlimmes und später kam die Nachricht, dass ihr Sohn bei einem Angriff an der Front ums Leben gekommen war. Ein Kamerad schickte die Privatsachen des Sohnes zurück in seine Heimat und schrieb dazu, dass sein Freund während der Nacht gefallen war. Es war genau die gleiche Stunde gewesen, in der der Hund gestorben war.

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BezugAffing
kurze InhaltsbeschreibungDie Sage erzählt von Vorahnungen vom Tod von drei Brüdern, die im Krieg waren.
AnmerkungQuelle: Karl Christl und Franz Xaver Riedl: Sagen und Erzählungen aus dem Landkreis Aichach-Friedberg, Aichach 1988

Gemeinde & Adresse

Gemeinde: Affing


86444 Affing

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