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Geisterstimmen im Friedhof: Sage

Vor etlichen Jahrzehnten ging spät nachts ein Bauer schweren Schrittes vom Wirtshaus in Frechholzhausen heim nach Affing. Der Weg führte ihn am Friedhof vorbei und da hörte er auf einmal Stimmen: "Die ghörn mei, die ghörn dei." Der Bauer erschrak zu Tode und in seiner Angst lief er zum Pfarrer, weckte ihn auf und schrie: "Der Jüngste Tag ist angebrochen, die Toten zählen im Friedhof schon ihre Gebeine und teilen sie einander zu." Der Pfarrer stand tatsächlich auf und weckte auch noch den Mesner. Alle drei liefen nun zum Friedhof. Der Mond kam gerade aus den Wolken hervor und als die drei angekommen waren, hörten sie tatsächlich die Stimmen wieder, die dem Pfarrer aber irgendwie bekannt vorkamen. Der Mesner und der Bauer mussten vor dem Friedhofseingang warten. An den Gräbern entlang schritt der Pfarrer bis zur Friedhofskapelle, immer bekannter wurden ihm die Stimmen und da fand er schließlich die „Geister": Es waren zwei junge Burschen, die im Pfarrgarten und in der Nachbarschaft einen ganzen Sack voller Walnüsse gestohlen hatten und sie hier gerecht und redlich teilten: "Die ghörn mei, die ghörn dei!" Der Pfarrer kehrte wortlos wieder um und freute sich im Stillen schon auf die nächste Beichte der beiden Spitzbuben.

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BezugAffing
kurze InhaltsbeschreibungDie Geschichte berichtet von zwei Dieben, die nachts auf einem Friedhof ihre Beute, gestohlene Wahlnüsse, teilten.
AnmerkungQuelle: Karl Christl und Franz Xaver Riedl: Sagen und Erzählungen aus dem Landkreis Aichach-Friedberg, Aichach 1988

Gemeinde & Adresse

Gemeinde: Affing


86444 Affing

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