In Aindling erzählt man die Geschichte von einem sagenhaften großen Hund:
Dieser Hund, oder vielleicht war es auch ein anderer, begegnete einmal einer Frau, als sie von Todtenweis nach Aindling ging. Er lief immer neben ihr her, machte aber weiter nichts. Als die ersten Häuser von Aindling zu sehen waren, verschwand er plötzlich. In der Luft aber war ein Sausen und Brausen, als ob ein furchtbarer Sturm ginge. Doch das war auch wieder schnell vorüber.
Auch vom Bußberg erzählt man, dass es dort umgeht. Dort soll früher einmal die Richtstätte des Schergenamtes gewesen sein, wahrscheinlich ein Galgen, an dem Wegelagerer, Räuber und andere Verbrecher aufgehängt wurden. Die Exekution an dem armen Sünder wurde so vollzogen, dass er mit dem Henker auf einer Leiter zu einem der Querhölzer emporsteigen musste, um an dem letzteren aufgeknöpft, dann durch Wegziehen der Leiter vom Leben zum Tode gebracht wurde. Dieser Galgen ist aber schon lange verschwunden. Besonders im Herbst hört man dort oft schauerliche Geräusche und im Mondlicht kann man gelegentlich merkwürdige Gestalten erkennen, die aber gleich wieder verschwinden. Noch früher sollen an dieser Stelle einmal zehn Jungfrauen geopfert worden sein.
| Karl Christl und Franz Xaver Riedl: Sagen und Erzählungen aus dem Landkreis Aichach-Friedberg, Aichach 1988 | |
| Anmerkung | |
| Entstehung | |
| Verfasser bzw. Erfasser | Karl Christl und Franz Xaver Riedl |
| Bezug | |
| kurze Inhaltsbeschreibung | Die Geschichte berichtet von einem grossen Hund, der in der Gegend um Aindling erschienen ist. |
| Entstehungszeit |
Gemeinde: Aindling
86447 Aindling