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Der Karfreitagsbrand

Am 11. April 1800 (Karfreitag) erlitt beim "Karfreitagsbrand" der Markt Aindling den größten Verlust in seiner Geschichte, als 44 Häuser ein Raub der Flammen wurden. Der halbe Markt wurde eingeäschert. Nur vier Anwesen brannten zur "halbscheid" nieder. Die Verwüstungen des Marktes müssen trostlos gewesen sein; denn selbst die feindlichen Soldaten - 1800 war Krieg im Land - ließen sich durch den Anblick der Zerstörung rühren.
Gegen 11 Uhr war das Feuer im Oberbräu ausgebrochen, als man in der Kirche die Karfreitagsgebetsstunde abhielt, die sofort abgebrochen wurde, als der Alarm kam. Zum allgemeinen Schrecken kam noch hinzu, dass das Feuer plötzlich auch "im Moos" ausbrach, aufflammte und das Anwesen des Moosschusters in Brand setzte. Durch einen überaus starken Südwestwind breitete sich der Brand unheimlich schnell aus und fand in den Strohdächern und dem Holzfachwerk der alten Häuser reichlich Nahrung. Merkwürdigerweise blieb der an den Oberbräu anstoßende Pfarrhof anfangs vom Feuer verschont und fing erst an zu brennen, als schon das ganze Moos in hellen Flammen stand. Das südöstliche Viertel Aindlings, um die Kirche gelegen, und das "Moos" fielen dem Feuer zum größten Teil zum Opfer.
Keiner der Bürger war der neu errichteten Brandversicherung beigetreten. Nur langsam erholte sich die Bürgerschaft von dem verheerenden Brand und noch im gleichen Jahr wurde der Markt Aindling neu nummeriert mit 105 ganzen Hausnummern. Bruchhausnummern gab es damals noch nicht.

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Eigenschaften

Karl Christl und Franz Xaver Riedl: Sagen und Erzählungen aus dem Landkreis Aichach-Friedberg, Aichach 1988
Anmerkung
Entstehung
Verfasser bzw. ErfasserKarl Christl und Franz Xaver Riedl, Sagen und Erzählungen aus dem Landkreis Aichach-Friedberg, Aichach 1988
Bezug
kurze InhaltsbeschreibungDie Geschichte berichtet vom grossen Brand am 11. April 1800 in Aindling.
Entstehungszeit

Gemeinde & Adresse

Gemeinde: Aindling


86447 Aindling

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