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Der Pandur im Brunnen

Bei den drei Brunnen hinter dem Gutshof in Arnhofen, die heute noch erhalten sind, fiel während der Franzosenkriege 1796 ein Pandur in einen gemauerten Brunnen und ertrank. Die feindlichen Panduren glaubten, es sei jemand vom Hof gewesen, der ihn umgebracht und absichtlich in den Brunnen geworfen habe, um die Spuren zu verwischen. Bald kam deshalb ein Exekutionskommando mit einem Anführer. Er ließ alle Bewohner von Arnhofen in Reih und Glied antreten und wollte sie umbringen lassen. Der Bauer und sein Sohn waren schon von den österreichischen Soldaten arg malträtiert worden. Fast schien es, als müssten sie unter den vielen gezückten Säbeln ihr Leben lassen, da auch noch zwei weitere rote Panduren mordgierig dazugaloppierten.
Die Bäuerin, die dies alles mit ansehen musste, sank auf die Knie und betete in dieser allerhöchsten Not zum hl. Leonhard als der Zuflucht der Bedrängten und Gefangenen. Und siehe, wunderbare Hilfe wurde erlangt: Es meldete sich nämlich plötzlich ein Soldat, der mitangesehen hatte, wie sein Kamerad betrunken, ohne jegliches Fremdverschulden, in den Brunnen gefallen war. Daraufhin ließen die Soldaten von den Bewohnern Arnhofens ab und verschwanden wieder. Noch lange brodelte im Volk aber die Empörung über die grausame Härte der österreichischen Besatzungsmächte. So hat man später auf einer Votivtafel von 1796 den abgebildeten Soldaten in einer Art Schadenzauber noch nachträglich die Augen ausgekratzt.

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Karl Christl und Franz Xaver Riedl: Sagen und Erzählungen aus dem Landkreis Aichach-Friedberg, Aichach 1988
Anmerkung
Entstehung
Verfasser bzw. ErfasserKarl Christl und Franz Xaver Riedl
Bezug
kurze InhaltsbeschreibungDie Geschichte berichtet von einem 1796 verunglückten österreichischen Soldaten und den zu unrecht beschuldigten Bewohnern von Arnhofen.
Entstehungszeit

Gemeinde & Adresse

Gemeinde: Inchenhofen


86570 Arnhofen

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