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Der Flaschengeist

Im nahen Bannholz bei Großhausen befinden sich einige Hügelgräber mit beträchtlichen Ausmaßen. Im Mittelalter hieß dieser Wald schon "Panholz". Es war ein gebannter, also geschützter Wald, der zum Weidebetrieb nicht benützt werden durfte.
Überdies war dorthin ein böser Geist verbannt, weshalb er auch heute noch diesen Namen trägt.
Vor langer, langer Zeit lebte einmal in Inchenhofen ein Mann, Friedl mit Namen, der wegen seines schlechten Lebenswandels in schlimmem Rufe stand und der mit seiner Geige oft zu ausschweifender Geselligkeit aufspielte. Eines Tages hatte er seine Seele dem Teufel verschrieben.
Als er starb und seine Leiche beerdigt werden sollte, vermochte nicht einmal ein klösterliches Gespann von zwölf starken Pferden diese von der Stelle zu bewegen. Nun begann ein Klostergeistlicher den bösen Geist zu beschwören. Erst nach großen Schwierigkeiten gelang es dem frommen Mönche, ihn in eine Flasche zu bannen. Jetzt verbrachte man mühelos den Friedl in der Flasche in das Bannholz bei Großhausen und vergrub ihn in der sogenannten Friedlgrube.
Wer auf dem Fußweg nach der Ödmühle den Wald durchquert, kommt an dieser sagenhaften Grube, in der zur Sommerzeit die schönsten Beeren reifen, vorbei. Ruft man nun mit lauter Stimme: "Friedl, Friedl, geig, geig!", so ertönt sogleich eine wundersame Melodie, die Friedl auf seiner Geige spielt und der Rufer wird von ihr so sehr bezaubert, dass er jegliche Richtung im Walde verliert, sich verirrt und nicht mehr herausfindet.

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Eigenschaften

Karl Christl und Franz Xaver Riedl: Sagen und Erzählungen aus dem Landkreis Aichach-Friedberg, Aichach 1988
Anmerkung
Entstehung
Verfasser bzw. ErfasserKarl Christl und Franz Xaver Riedl
Bezug
kurze Inhaltsbeschreibung
Entstehungszeit

Gemeinde & Adresse

Gemeinde: Inchenhofen


86570 Inchenhofen

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