Der Lehrer Stubenvoll war ein gefürchteter Lehrer in Aichach. Jeden Tag gab es für die Buben Prügel, 40 Jahre lang, das war damals noch erlaubt. Ein Aichacher Gastwirtssohn wusste, dass er etwas angestellt hatte und er am anderen Tag wieder mit Schlägen auf sein Hinterteil zu rechnen hatte. Nun hatte der Vater aber gerade Schlachttag und da band sich der Sohn am Morgen, kurz bevor er das Elternhaus verließ, noch schnell eine Blutwurst an den Hintern unter die Hose. Gleich nach dem Beten in der Schule musste er "Raus zum Überlegen". Bei den ersten Streichen mit dem Stock auf den Hintern sickerte plötzlich Blut aus der Hose und der Schüler schrie jämmerlich. Der Lehrer erschrak zu Tode, bekam Angst und gab dem Schüler fünf Mark, damit er den Mund halte. Er schickte ihn auch auf der Stelle nach Hause und trug ihm auf, er solle sich gleich ins Bett legen. Jeden Tag nach dem Unterricht besuchte der Lehrer seinen kranken Schüler. Aber nach einer Woche kam der Lehrer dahinter, was eigentlich geschehen war. Nun wurden die Prügel aber reichlich nachgeholt.
| Karl Christl und Franz Xaver Riedl: Sagen und Erzählungen aus dem Landkreis Aichach-Friedberg, Aichach 1988 | |
| Anmerkung | |
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| Verfasser bzw. Erfasser | Karl Christl und Franz Xaver Riedl |
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| kurze Inhaltsbeschreibung | Die Geschichte berichtet vom gefürchteten Lehrer Stubenvoll in Aichach und lausbuben, die ihn ausgetrickst haben. |
| Entstehungszeit |
Gemeinde: Aichach
86551 Aichach