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Der blonde Schlossgeist

Vor vielen, vielen Jahren, da war um das Schloss in Rapperzell noch ein Weiher und das Schloss selber wurde von Rittern bewohnt. Der Ritter heiratete eine wunderhübsche, blonde Frau, aber bald nach der Hochzeit musste er mit auf einen Kreuzzug nach Jerusalem.
Während der Abwesenheit des Ritters fand ein Schlossbediensteter Gefallen an der bezaubernden jungen Herrin. Die beiden verliebten sich ineinander und die junge Frau wurde schwanger. Daraufhin brachte der Liebhaber die Schwangere um. Ihre Seele aber fand keine Ruhe und sie geisterte jahrhundertelang in einem langen weißen Gewand mit ihren blonden Haaren im Schloss umher. Schlag zwölf Uhr Mitternacht brach sie vom Keller des Schlosses auf, geisterte durch die einzelnen Säle und kam oft bis zum Dachboden. Leute, die später im Schloss wohnten, haben sie manchmal gesehen und noch öfter des Nachts gehört, wenn es an der Zimmerdecke oder auf dem Speicher klopfte und pumperte. Es war aber ein guter Geist und er hat nie jemand etwas angetan. Jedoch die Leute im Schloss haben sich doch gefürchtet und sind dann mit ihren Kindern weggezogen. Und seitdem hat man schon lange keinen Spuk mehr gesehen oder gehört.
Es wurde auch erzählt, dass in Vollmondnächten ein geheimnisvolles, weißes Licht wie ein großes Dreieck um das Schloss kreiste und ein Schaukelstuhl, der vor der Schlosstüre stand, soll dann zu wackeln begonnen haben. Aber seit einigen Jahren, als Jugendliche dort einmal gezeltet haben und den Geist sehen wollten, ist eigentlich nichts mehr passiert!

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Eigenschaften

Verfasser bzw. ErfasserKarl Christl und Franz Xaver Riedl
Bezug
kurze Inhaltsbeschreibung
Entstehungszeit
Karl Christl und Franz Xaver Riedl: Sagen und Erzählungen aus dem Landkreis Aichach-Friedberg, Aichach 1988
Anmerkung
Entstehung

Gemeinde & Adresse

Gemeinde: Schiltberg


Rapperzell

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