Ein längst verstorbener Bauer aus Steindorf will einmal den Paarfeldreitern begegnet sein. Und das war so: Der als g'stand'ns Mannsbild bekannte Bauer war gerade auf dem Weg heimwärts nach Steindorf, als er auf einmal furchtbar müde wurde. Kurz entschlossen setzte er sich auf einen im Weg liegenden Stein, um ein wenig auszurasten. Vielleicht kommt auch bald ein Fuhrwerk, dachte er. Nebelschwaden zogen vorüber. Plötzlich erfüllte ein merkwürdiges Sausen die Luft. "Vielleicht kimmt jetz oana und nimmt mich mit", dachte er erwartungsvoll und schaute auf dem Weg nach vorne. "Ja, was is letz des?" Eine Riesenstaubwolke rollte daher und irgendwo in der Ferne schlug es zwölf Uhr. "Was, sehe zwölfe? Des gibt's doch riet?" wunderte er sich. Im gleichen Augenblick tauchten sie auf - aus der Staubwolke - "Die Paarfeldreiter!" durchzuckte es ihn. "Um Godswuin!" Unter feurigem Schein rasten die kopflosen Reiter wie der Blitz auf ihn zu. Der Bauer fuhr erschrocken zurück und warf sich gerade noch rechtzeitig ins Gras. Denn schon sprengten die flammenden Rösser dicht vor ihm vorüber, sprühten Feuerfunken aus den Nüstern und ihre Augen glühten wie Kohlen.
"Alle guten Geister loben Gott den Herrn!" murmelte der vor Angst zitternde Bauer. Dann war der Spuk vorbei. Nur noch einige Nebelschleier zogen ruhig über die Wiesen. Erleichtert atmete der arme Bauer auf und machte sich auf den Heimweg. Einige hagelbuachene Burschen aus Schmiechen, die die Paarfeldreiter unbedingt auch sehen wollten, wurden am nächsten Tag bewusstlos aufgefunden.
| Karl Christl und Franz Xaver Riedl: Sagen und Erzählungen aus dem Landkreis Aichach-Friedberg, Aichach 1988 | |
| Anmerkung | |
| Entstehung | |
| Verfasser bzw. Erfasser | Karl Christl und Franz Xaver Riedl |
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| kurze Inhaltsbeschreibung | |
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Gemeinde: Steindorf
Steindorf