Wittelsbacher Land Kulturdatenbank | Zurück

Gespenster

In der nahe bei Sielenbach gelegenen Einöde Schönberg geht es um. Wenn es Mitternacht wird, so hört man jemand trampeln. Es heißt, dass es die frühere Bäuerin sei. Manchmal hören die Bewohner das Trampeln in der Küche, ein andermal in der Stube. Einmal hat das Gespenst in der Kammer sogar ein Licht ausgeblasen. Es fliegt Geschirr umher und liegt am Morgen im Weg. An Allerseelen wird es immer ärger. Der jetzige Pächter lässt hie und da eine Messe lesen, sonst lässt ihm das Gespenst, das ein rotes Halstuch umhat, keine Ruhe.
Zwischen Schönberg und Sielenbach begegnete manchen Leuten ein Kapuziner ohne Kopf, der ihnen bis ins Dorf nachlief. Derselbe Geist erschien auch schon am Burgstall und am Beckerberg. "Als meine Mutter acht Jahre alt war, ging ihr Bruder von Dasing nach Schönberg. Als er an den Wald in der Nähe von Schönberg kam, gab es in einem Gebüsch ein unheimliches, fürchterliches Geräusch. Nach einer Weile sah er neben sich plötzlich einen Kapuziner ohne Kopf. Er hätte ihn gerne gegrüßt, aber er getraute sich nicht. Der Kapuziner ging ihm bis zur Schwaige' herein nach."
Als einmal eine Frau spät abends von Schönberg herabging, begegnete ihr ein kleiner Hund, der ganz feuerrot war. Er lief ihr immer nach bis vor Schafhausen. Da verschwand er plötzlich. In Schönberg passierte auch einem Knecht noch folgendes: Alle Tage, mitten in der Nacht, sprang ihm eine schwarze Katze auf das Bett. Sie hatte ganz feurige Augen. Der Knecht sagte: "Gelobt sei Jesus Christus." Darauf verschwand sie. In der nächsten Nacht aber erschien sie wieder.

Kategorien

Stichwörter

Eigenschaften

Karl Christl und Franz Xaver Riedl: Sagen und Erzählungen aus dem Landkreis Aichach-Friedberg, Aichach 1988
Anmerkung
Entstehung
Verfasser bzw. ErfasserKarl Christl und Franz Xaver Riedl
Bezug
kurze Inhaltsbeschreibung
Entstehungszeit

Gemeinde & Adresse

Gemeinde: Sielenbach


86577 Schönberg

Google Maps