Es war einmal ein Bauer in Sielenbach, dem war sein Ackerland immer zu wenig. Da dachte er eines Tages: Wenn ich nur ein Stück vom Nachbarn hätte! Eines Nachts schlich er sich mit der Schaufel auf den Acker und grub den Grenzstein heraus und versetzte ihn, sodass er ein Stück Land mehr hatte. Er sagte niemandem etwas, selbst dann nicht, als es ans Sterben ging. Erst nach seinem Tode kam man darauf.
Als eines Tages um Mitternacht Leute an dem Acker (er soll neben dem Kustererstadel gewesen sein) vorbeigingen, da hörten sie eine klägliche Stimme und sahen ein Lichtlein. Die Stimme aber rief immer: "Da hab ich ihn, da trag ich ihn, wo muss ich ihn denn hinsetzen?" Einmal wagte es doch jemand und fragte, was das Licht denn wolle. Der Geist erzählte ihm den Frevel. Der Beherzte aber sagte: "Setz ihn hin, wo du ihn hergenommen hast!" Darauf sagte der Geist: "Ich danke dir, weil du mich erlöst hast."
| Karl Christl und Franz Xaver Riedl: Sagen und Erzählungen aus dem Landkreis Aichach-Friedberg, Aichach 1988 | |
| Anmerkung | |
| Entstehung | |
| Verfasser bzw. Erfasser | Karl Christl und Franz Xaver Riedl |
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| kurze Inhaltsbeschreibung | |
| Entstehungszeit |
Gemeinde: Sielenbach
86577 Sielenbach