In einem Hause in Sielenbach glaubten sie an Hexerei. Da kam einmal ein Mann ins Dorf, der den Leuten vorspiegelte, er könne die Hexen verbrennen. Er machte Feuer, sprach allerlei undeutliches Zeug darüber und ließ sich zuletzt schwer Geld dafür bezahlen. Die "Hexe" aber hauste noch vergnügt weiter. Da klagte der Mann seinem Freunde, dass sein ganzer Hof verhext sei. Der Freund sagte: "Da kannst du dir helfen lassen". Der andere wollte sofort wissen wo! Der Freund schrieb ihm die Adresse auf und der Bauer fuhr sofort weit ins Schwabenland. Dort traf er wirklich einen sehr gescheiten Mann, der ihm sagte, dass er ihm helfe, fehle es wo es wolle. Der Bauer dankte auf dem Heimweg dem lieben Gott, dass er ihn diesen Mann finden ließ. Als er nachhause kam, sprach er zu seiner Frau: "Nun mag ich wieder leben. Ich gebe gern mein halbes Vermögen, wenn die Sache ein Ende nimmt." Er musste öfters die weite Fahrt machen und eines Tages ließ ihn der Hexenbanner in einen Spiegel sehen. Der Bauer sah dort einen anderen, der einen verbundenen Kopf hatte. Er erkannte ihn aber nicht. Der Helfer aus der Not klärte ihn auf, dass das sein dritter Nachbar sei. In heller Wut fuhr er nach Hause, schlug seinem Nachbarn einen heillosen Krach und lebte jahrelang mit ihm in großer Feindschaft.
| Karl Christl und Franz Xaver Riedl: Sagen und Erzählungen aus dem Landkreis Aichach-Friedberg, Aichach 1988 | |
| Anmerkung | |
| Entstehung | |
| Verfasser bzw. Erfasser | Karl Christl und Franz Xaver Riedl |
| Bezug | |
| kurze Inhaltsbeschreibung | |
| Entstehungszeit |
Gemeinde: Sielenbach
86577 Sielenbach