Ein Bauer aus Schafhausen schickte vor langer Zeit seine Magd auf seinen Acker bei Holeneich. Es regnete in Strömen und die Magd sollte Mist streuen. Sie ärgerte sich furchtbar und fluchte auf den Bauern: "Wenn den nur der Teufel holen würde." Da ließ der Regen nach und plötzlich stand ein feiner Herr neben der Dirn und sagte: "Gell, das Mistausbreiten hast du furchtbar dick, das passt dir überhaupt nicht." Und ehe sie sich versah, ergriff der noble Herr die Mistgabel und verstreute in kürzester Zeit alle Misthaufen auf dem Felde. Dann gab er sich zu erkennen und sagte: "Da staunst du, was? Ich bin der leibhaftige Teufel und nun sag mir, wann kann ich deinen Bauern holen?" Die Magd erschrak zu Tode, fasste sich aber dann ein Herz, deutete auf den Eichenbaum in ihrer Nähe und meinte: "Den Bauern kannst du holen, wenn das alte Laub vom Eichbaum da drüben abgefallen ist." Da tat es einen Knall, der Teufel stieß einen schrecklichen Fluch aus und war so plötzlich verschwunden wie er gekommen war. Den Bauern aber hat er nie holen können.
| Karl Christl und Franz Xaver Riedl: Sagen und Erzählungen aus dem Landkreis Aichach-Friedberg, Aichach 1988 | |
| Anmerkung | |
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| Verfasser bzw. Erfasser | Karl Christl und Franz Xaver Riedl |
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| kurze Inhaltsbeschreibung | |
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Gemeinde: Sielenbach
86577 Schafhausen