Die ehemalige Schlosskapelle zu Ehren des Hl. Johannes des Täufers dürfte in den Jahren 1600/32 vom Ortsherrn, dem Augsburger Benediktinerabt Johannes Merk, barock umgestaltet worden sein.
Das Kirchlein zu Ehren Johannes des Täufers mit seinem hübschen barocken Türmchen war früher eine Schlosskapelle und mit dem Schloss durch einen Gang verbunden. Auf der Empore ist noch deutlich der damalige Durchgang sichtbar. Über dem Eingang zur Kirche ist das Wappen des Abtes Johann Merk von St. Ulrich (1600 bis 1632) in Augsburg angebracht. In dieser Zeit dürfte das Kirchlein erbaut worden sein. Der Kopf des hl. Johannes wurde sonderbarer Weise bei der letzten Restaurierung der Kirche 1904 auf dem Dachfirst angebracht, wo er aber in der Zwischenzeit wieder verschwunden ist.
Das Innere der barocken Kapelle macht einen freundlichen Eindruck. 1713 wurden drei Altäre von Weihbischof Johannes Köls geweiht. Von diesen drei Altären ist nur mehr einer vorhanden, der geschmückt ist mit dem Konventswappen von St. Ulrich und Afra und dem Wappen des Abtes Johannes Merk. Auf dem Gemälde des Altars aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts ist der hl. Franz Xaver, dem ein Engel erscheint, abgebildet; darunter ist ein gutes Kopfstück des Kirchenpatrons angebracht. Links vom Altar hängt in altem Rahmen ein bärtiges Wilgefortis- oder Kümmernisbild mit dem Geiger (s. Sagen u. Legenden), rechts als Gegenstück das Bild eines hl. Bischofs, der einen Fieberkranken heilt. Basilius oder Ulrich?
nach Karl Christl
| Entstehungszeit | spätes Mittelalter |
| 500 Jahre Marktrecht Kühbach, 1981 | |
| Lage | Winden |
| Bau vermutlich 15 Jahrh., Umbau 1630; Chor abgerissen; seit 1713 |
Gemeinde: Kühbach
86556 Kühbach-Winden