Geboren am 03. Sept. 1736 im "Brentanhaus" in Kissing, als Sohn armer Leute, der Vater war Tagelöhner und Viehhirte.
Schon als Bub galt Matthias Klostermair, der später Beyerischer Hiasl genannt wurde, als begabter Schütze. Als Jugendlicher wurde er bei den Jesuiten in Mergenthau zur Jagd- und Waldaufsicht angestellt. Als Waidmann und treffsicherer Schütze war er bis dahin geachtet und angesehen. Seine Lebenseinstellung änderte sich jedoch, als er seine Anstellung in Mergenthau wegen eines Faschingsscherzes verlor (Hiasl verspottete einen Pater der anstatt eines Hasen eine Katze erlegt hatte). Zunächst diente er als angesehener Oberknecht beim "Seheransenbauern Baumiller", fing aber in dieser Zeit mit dem Wildern an. Dem Hofbesitzer gefiel allmählich das unstete Treiben seines Schützlings nicht, zumal der Hiasl zugleich auch der Liebhaber seiner Tochter Monika war. Es kam zu Spannungen und der Hiasl verließ den Bauernhof im Jahre 1761. Damit zerbrach auch seine Hoffnung, seine Geliebte Monika zu heiraten und ein Kissinger Bauer zu werden. Von nun an ging er nur noch der Wilderei nach und war ein Rebell gegen all die kleinen Fürsten die die Bauern ausbeuteten und unterdrückten. Weil der Hiasl zum Militär sollte und sich im "Bayerischen" nicht mehr sicher fühlte, wilderte er im "Schwäbischen" weiter und war dort als Wildschütz, bei den Kleinbauern und Söldnern zumeist beliebt. Der Weg des Volkshelden führte jedoch ins Verderben, er wollte Anführer einer "gerechten Wildererbande" sein. Dabei verstrickte sich Klostermair immer mehr in psychische Kurzschlüsse und kriminelle Handlungen. Es kam zu gewaltsamen Räubereien, Landfriedensbrüchen und 9 Totschlägen, die ihm und seiner Bande angelastet wurden. Im Jahr 1771 wurde er von Premier Leutnant Ferdinant Schedl und seinen über 300 Soldaten in einem vierstündigen Feuergefecht in Osterzell überwältigt und über Augsburg nach Dillingen zur zuständigen Gerichtsbarkeit gebracht. Dort wurde er zum Tode verurteilt und am 06.09.1771 vor der Donaubrücke hingerichtet. Er wurde gerädert und gevierteilt. Zur Abschreckung von Nachahmern wurden die Körperteile in Dillingen in Schwabmünchen in Oberstdorf und bei Füssen aufgehängt. Schon zu Lebzeiten wurden über den "Bayerischen Hiasl" zahlreiche Lieder in den Wirtshäusern gesungen, auch über 170 Theaterstücke wurden über den Volkshelden geschrieben und bis in die heutige Zeit aufgeführt.
| 03.09.1736 | |
| 06.09.1771, hingerichtet in Dillingen | |
| Kossing, Mergenthau, Osterzell, Dillingen | |
| Als Jugendlicher Mithilfe bei Jagd- und Forstaufsicht bei den jesuiten in Mergenthau, dann Oberknecht in Kissing, danach Wilderer und Rebell. | |
| 1761 - 1771 | |
| Nowey, Waldemar: Der Bayerische Hiasl als heimatgeschichtliche, volkstümliche und literarische Gestalt | |
| Klostermair wurde als Wildschütz (Wilderer) ein Volksheld, da er das die felder verwüstende Wild dezimierte. |
Gemeinde: Kissing
Herr Hermann
Südendring 16
86438 Kissing