Einwohnerzahl 71, Stand: 2.1.2010
Im 12. Jh übergab Pfalzgraf Otto V. Wittelsbach einen Hof in Winden dem Kloster Kühbach
vor 1803 zu St. Ulrich u. Afra
Die historische Ansicht zeigt ein Stich von Wening
1008 Erste Beurkundung "Wineden"
1818 mit Stockensau selbstständige Gde.
1972 zum Markt Kühbach
Um 1500 saß Hans v. Haslang auf Hohenwinden, zu dieser Zeit gab es ein Schloss, das im 30-jährigen Krieg zerstört wurde.
Wesentlich älter als das Kirchlein ist der Ort Winden, der sich seit seinem Bestehen nicht all zu sehr ausgedehnt hat.
Winden wurde früher manchmal gedeutet als „Ort an der Windstelle" und tatsächlich,
wer von Kühbach diesem idyllisch gelegenen Ort auf einem Hügel entgegen wandert,
ist versucht, dieser Deutung kurz Glauben zu schenken, dass der Name Winden von Wind komme.
Der Ort ist auf keiner Seite gegen diesen geschützt.
Eine andere Deutung will wissen, dass „die mit Wind zusammengesetzten Ortsnamen
heute noch anzeigen, wo kriegsgefangene Slawen angesiedelt wurden".
Dabei handelt es sich wahrscheinlich um Awaren oder Wenden,
die im 8. und 9. Jahrhundert hier wohnten.
Vielleicht stammt der Name aber auch aus jener Zeit, als die Kirche von Freising
bis an die Paar christianisierte und damit dem Bischof von Augsburg ins Gehege kam,
der seinerseits nach Osten missionierte. Hier wäre dann die „Wende" gewesen.
So gehörte 823 auch Gallenbach, in dessen Nähe ein Winden liegt,
oder auch Winden bei Scheyern, zur Kirche nach Freising. Geisenfeldwinden (?)
Winden bei Kühbach ist wahrscheinlich jenes Praedium Wineda,
das bei den Schenkungen der Gräfin Hildegard an das Kloster Kühbach im Jahre 1111 genannt wird.
Der Ort war ein Edelmannsgut.
1464 kam Winden in den Besitz der Haslanger. Es gehörte zur Hofmark Haslangkreit.
1491 erhält Christoph von Haslang das Gut zu Winden, „auf dem Leonhard Schwab sitzt".
Noch heute führt der Hof des Anton Tyroller den Hausnamen „zum Schwabbauern".
In jener Zeit werden dort auch noch die Anwesen des Paul Krabler und des Mentlein aufgeführt.
Aus Urkunden von 1497, 1498 und 1501 im Stadtarchiv Aichach muss aber noch Mitbesitzer
der Anwesen in Winden ein Bruder des Christoph von Haslang, nämlich „Jörg von Haslang zu Wynden"
gewesen sein.
1529 verkauft Christophs Sohn, Hans von Haslang zu Höhenwinden den Eigenbesitz in Winden
an seine Tochter Anna und deren Gemahl Christoph Vetter.
1537 wird Benedikt Fröschl als Hofmarksherr genannt.
1554 verkauft dieser den Besitz in Winden an Christoph Nusser, der bald darauf Kanzler in St. Ulrich in Augsburg wird.
Seine ehemalige Hausfrau verkauft Winden an den Augsburger Bürger Melchior Mannlich.
1575 sieht sich dieser gezwungen, die Hofmark mit dem Schlösschen seinen Gläubigern zu überlassen.
Von den Mannlichschen „Curatoribus bonorum" wird Sitz und Hofmark 1577 durch Abt Jakob um 7932 Gulden an St. Ulrich gebracht.
Herzog Albrecht ratifiziert den Vertrag und ordnet an, dass die Prälaten von St. Ulrich
„von dies Sitz wegen für ein Landsassen in die Landtafel eingezeichnet werden sollen".
im September 1578 kommt Abt Jakob von St. Ulrich zur Besichtigung, ordnet alles und lud „die Bauern mit ihren Weibern zur Nachtsuppen".
In dieser Zeit der Klosterzugehörigkeit war auf dem Gut ein Oekonomiebaumeister eingesetzt.
Der jetzige Besitzer des früheren Schlossgutes Georg Hermann führt heute noch den Hausnamen „Baumeister".
Der Dreißigjährige Krieg brachte auch für Winden große Not.
1632 heißt es in einer Schrobenhausener Chronik:
„Winden hat im ersten Schwedischen samt Zugchör viel gelitten, so dass es ganz verwüstet gelegen."
1778 kam Winden dann durch Kauf in den Besitz des Freiherrn von Reindl.
Mehrmals noch wurden die Besitzer gewechselt.
Das Schlösschen wurde abgetragen und in einen zeitgemäßen Gutshof umgewandelt.
Winden zahlte von jetzt ab seine Steuern nach Kühbach.
1818 mussten „Winden und Stockensau aus dem Bezirk der Marktgemeinde Kühbach getrennt werden" und bildeten damals eine selbständige Gemeinde.
Heute besteht Winden aus acht bäuerlichen Anwesen mit 57 Einwohnern.
Seit über 150 Jahren bewirtschaften nun schon 5 Generationen Hermann den Hof des ehemaligen Schlosses Winden.
1975 übernahm der jetzige Besitzer Georg Hermann den Hof von seinem Vater Georg, der ihn
1940 übernommen hatte. Dessen Vater war Jakob und dessen Vater Anton Hermann.
Bauer Simon Kügle hat vor einigen Jahren einen ausgedehnten Südhang für Wochenend-Urlauber aus Augsburg und München zur Verfügung gestellt.
Eine stattliche „Wochenend-Siedlung" ist dort seitdem entstanden.
1965 wurde die Straße von Winden nach Kühbach geteert.
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Die Ortsnamen mit Winden gelten allgemein als Ansiedlungen von Wenden, von Slaven, die vielleicht hier im frühen Mittelalter von einem hohen Herren angesiedelt wurden. Unter den Stiftungsgütern des Klosters Kühbach im 11. Jahrhundert befindet sich ein "Wineden", wohl unser Winden. Im 12. Jahrhundert übergab Pfalzgraf Otto von Wittelsbach einen Hof in Winden dem gleichen Kloster. Im zweiten Herzogsurbar von etwa 1280 gelten zwei Höfe im Ort als herzogliches Eigentum. Diese Höfe scheinen in den Besitz der Herren von Haslang vom nahen Haslangkreit gekommen zu sein. Um 1500 saß Hans von Haslang auf "Hohenwinden". Mindestens seitdem gab es dort ein Schloss auf dem Platz des heutigen Baumeisterhofes. Das Aussehen dieser recht ausgedehnten Anlage überliefert ein Stich von Wening aus der Zeit um 1700, als es bereits dem Kloster St. Ulrich und Afra in Augsburg (seit 1578) gehörte. Heute steht davon nur mehr die Schlosskapelle St. Johannes der Täufer. Diese wurde kurz vor 1613 umgebaut und barockisiert. Das Kloster verkaufte 1777 seinen Besitz in Winden wie den in Stockensau an den Münchner Bürgermeister, den Freiherrn Ludwig Benno von Reindl, der damit die Abgaben aus den Anwesen bezog.
Quelle: Kreisarchivpfleger Rudolf Wagner
| Karl Christl: Schulverband Kühbach 1972 | |
| St. Ulrich u. Afra | |
| Stich von Wening | |
| Erste Beurkundung | 1008 "Wineden " |
| Entwicklung | 1818 mit Stockensau selbstständige Gde.\r\n1972 zum Markt Kühbach |
| Um 1500 saß Hans v. Haslang auf Hohenwinden, in der Zeit gab es ein Schloß, das im 30-jährigen Krieg zerstört wurde |
Gemeinde: Kühbach
86556 Kühbach-Winden