Stockensau hat heute 91 Einwohner
Stand: 2.1.2010
Erste Beurkundung um 1200 "Stuchensawe"
im 13. Jh. erscheinen verschiedene Grundherren.
Die ersten historischen Nachrichten finden wir ab 1464. Damals gehörte Stockensau zur Hofmark Haslangkreit. Im Stadtarchiv Aichach heißt es unter dem
13. März 1476: „Das Kloster (Kühbach) unter Äbtissin Barbara Hufnagel tritt ab eine Hub zu Stuckensau, die Cuntz Stäringer dort lange Zeit um ein Gült bebaute und jährlich acht Metzen Roggen und 30 Pfg. Wiesgült zahlte . . . an Haßlingern Heinrich und Sigmund, Gebrüder zu Haßlingkreit."
Am 27. November 1483 heißt es weiter: Hermann Reißner und seine Hausfrau Margaretha, gesessen zu Stuckersaw (Stockensau), verkaufen ihr Gut allda an Heinrich Haßlinger zu Haslangkreit. Nach dem Tode des Heinrich von Haslang versammelten sich die Hinterbliebenen
am 19. 8. 1491 im Schloss zu Haslangkreit und verteilten das Erbe. Das Archiv berichtet: Es sollen auch die von Paar, von Winden und Stockensau alle in die Ehaft nach Haslangkreit, in die Schmiede und ins Bad gehen, und dazu angehalten werden. Ferner mussten auch „die von Stockensau in der Mühle von Paar mahlen lassen und sonst nirgends".
Um 1500 sitzt Ulrich von Haslang in Haslangkreit und Paar, sein Bruder Christoph in Stockensau und Winden. Des Letzeren Sohn, Hans von Haslang, verkauft
1529 seinen Besitz in Stockensau.
1537 wird Benedikt Fröschl als Besitzer genannt. Zwei Jahre später, nachdem das nahe Winden an St. Ulrich in Augsburg verkauft worden war, hat dann
1579 der Abt auch Stockensau von Benedikt Fröschls Erben gekauft und es verblieb etwa 200 Jahre lang im Besitz des Reichsstiftes St. Ulrich.
Bis zum Dreißigjährigen Krieg (1618 — 1648) muss in Stockensau ein Schloss gestanden sein. Das Schloss wurde im 30-jährigen Krieg zerstört. Es war wohl hinter dem Anwesen des heutigen „Schloßbauern" auf einem Hügel erbaut, wo man heute noch beim Umpflügen des Ackers gelegentlich alte Bausteine und Mauerwerk zutage fördert. Auch der Hausname des Landwirts Jakob Straßer „Zum Kutscher" lässt erkennen, dass es sich bei den früheren Besitzern wohl um herrschaftliche Bedienstete gehandelt hat.
vor 1803 gehörte Stockensau zu St. Ulrich u. Afra
1818 mit Winden eine Gemeinde,
1972 zum Markt Kühbach
Die Ansicht des Schlosses hat Kupferstecher Wening in einem Stich von Winden überliefert. Stockensau ist im Hintergrund zu sehen.
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Es ist eine Besonderheit, dass mitten durch den Ort die Grenze zwischen den Pfarreien Kühbach (früher Unterschönbach) und Weilach verläuft. In Stockensau erscheinen im 13. Jahrhundert verschiedene Grundherren als Hofbesitzer wie das Kloster Scheyern oder das Kloster Thierhaupten. Seit 1475 gehörten die beiden Scheyrer Höfe den Freiherrn von Haslang vom nahen Haslangkreit. Im 16. Jahrhundert hat der Augsburger Stadtarzt Benedikt Fröschl sich dort einen kleinen Edelsitz eingerichtet, von dem noch der Hausname "Schlossbauer" zeugt. 1578 aber erwarb das Kloster St. Ulrich und Afra in Augsburg dort die meisten Anwesen und erhielt vom Herzog darauf die Edelmannsfreiheit. Das Aussehen des Schlosses um 1700 hat der Kupferstecher Wening in einer kleinen Ansicht überliefert. Ein Hof, vermutlich der "Haas", gehörte um 1750 zum Kloster Kühbach. Wegen drückender Schulden musste das Kloster St. Ulrich und Afra 1777 seine Besitzungen in Stockensau wie im benachbarten Winden an den Münchner Bürgermeister Freiherr von Reindl verkaufen.
Beim "Schlossbauern" steht im Hof die alte Kapelle St. Jakobus.
Stockensau wurde 1818 Sitz einer politischen Gemeinde, zu der auch Winden gehörte. Sie kam 1972 zum Markt Kühbach.
Quelle: Kreisarchivpfleger Rudolf Wagner
| Buch: Der Altlandkreis Aichach | |
| St. Ulrich u. Afra | |
| Schloss im 30 jährigen Krieg zerstört | |
| Erste Beurkundung | um 1200 "Stuchensawe" |
| Entwicklung | 1818 mit Winden eine Gemeinde, \r\n1972 zum Markt Kühbach |
| Das Aussehen des Schloßes hat Kupferstecher Wening in einem Stich überliefert |
Gemeinde: Kühbach
86556 Kühbach-Stockensau