Nach der Geschichtsschreibung hat der Besitzer von Rehling und Scherneck, Freiherr von Gumppenberg, im 16. Jahrhundert bei seiner Sägmühle ein Spital für alte Leute und eine Kapelle zu Ehren seines Namenspatrons St. Stephan erbauen lassen. Das Spital ist längst verschwunden, das Kirchlein aber steht heute noch. Die Sage aber weiß es anders:
Ein österreichischer Reiter verirrte sich in der Auenwildnis des Lechs und sollte die Nacht im Freien verbringen. In seiner Angst vor umherstreifenden Wölfen gelobte er, dem heiligen Stephan eine Kapelle zu erbauen, wenn er wieder heil aus dieser Wildnis herausfände.
Er ließ nun sein Pferd traben, wohin es wollte. Und tatsächlich soll es ihn bald darauf bei Scherneck unversehrt zu den Siedlungen der Menschen gebracht haben. Der einsame Reitersmann hielt nun sein Versprechen und erbaute die Kapelle St. Stephan.
(Tatsächlich wird heute noch in Rehling ein Gemälde verwahrt, das einen Ritter knieend vor einem Altar zeigt. Die Inschrift lautet: "Malheus Leitenmann von Waltholfen an der deua in under Oesterreich gebirdtigt 1676").
Eine andere Überlieferung berichtet:
Vor vielen, vielen Jahren wurde ein Schlossfräulein auf Scherneck vom dortigen Geistlichen in der Arzneipflanzenkunde unterrichtet. Als nun eine Seuche ausbrach, habe das Fräulein ein Spital errichtet, das fernab jeder menschlichen Behausung war. In dieser Einsamkeit habe sie dann die Kranken gepflegt. Das sei die Gründung von St. Stephan gewesen.
Anmerkung: Neben dem berühmten Taglilienfeld bei St. Stephan findet man dort auch noch Raritäten wie Frauenschuh, Akelei, Knabenkraut und andere seltene Blumenarten.
Die Legende: Ein Ritter verirrte sich in den Lechauen u. gelobte aus Angst vor Wölfen ein Kirchlein zu bauen falls er errettet würde. So geschah es auch.
| Entstehungszeit | |
| Verfasser bzw. Erfasser | Karl Christl und Franz Xaver Riedl |
| Anmerkung | Gründungslegende von St. Stephanus |
| Karl Christl und Franz Xaver Riedl, Sagen und Erzählungen aus dem Landkreis Aichach-Friedberg, Aichach 1988 | |
| kurze Inhaltsbeschreibung | Ein Ritter verirrte sich in den Lechauen u. gelobte aus Angst vor Wölfen ein Kirchlein zu bauen falls er errettet würde |
| Bezug | St. Stephan bei Rehling |
Gemeinde: Rehling
86508 Rehling