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Sage: Friedl, Friedl, geig, geig, geig! Großhausen

"In der Nähe Großhausens, an der Straße nach Inchenhofen, befindet sich das Bannholz, im Mittelalter "Panholz".
Dorthin war ein böser Geist verbannt. Die Sage vom „Flaschengeist" ist heute noch unter der Bevölkerung lebendig und führt in die Frühgeschichte und älteste Besiedlungszeit der Umgebung Großhausens zurück.
Im nahen Inchenhofen lebte nämlich vor langer, langer Zeit ein Mann, Friedl mit Namen, der wegen seines schlechten Lebenswandels in schlimmem Rufe stand. Seine Seele war deswegen dem Teufel verschrieben. Als er starb und seine Leiche beerdigt werden sollte, vermochte nicht einmal ein Gespann von zwölf starken Pferden diese von der Stelle zu bewegen. Nun begann ein Klostergeistlicher von Inchenhofen, den bösen Geist zu beschwören. Erst nach großen Schwierigkeiten gelang es dem frommen Mönche, ihn in eine Flasche zu bannen. Jetzt verbrachte man mühelos den Friedl in der Flasche in das Bannholz und vergrub sie in der sogenannten Friedlgrube.

Wer auf der Straße Großhausen-Inchenhofen den Wald durchquert, kommt an dieser sagenhaften Grube, in der zur Sommerzeit die schönsten Beeren reifen, vorbei.
Ruft man nun mit lauter Stimme: „Friedl Friedl, geig, geig, geig!" so ertönt sogleich eine wundersame Melodie, die Friedl auf seiner Geige spielt und der Rufer wird von ihr so sehr bezaubert, dass er jegliche Richtung im Walde verliert, sich verirrt und nicht mehr herausfindet. In dieser Friedlgrube wird eine uralte Wohngrube der ersten Siedler dieser Gegend vermutet, und die Sage sollte wohl den Zweck haben, das christliche Volk von den ehemals heidnischen Siedlungen oder Kultstätten fernzuhalten."

nach Karl Christl

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Eigenschaften

Verfasser bzw. ErfasserK.Christl
BezugGroßhausen
kurze InhaltsbeschreibungEin Mann stand im schlechten Rufe, starb und wurde im Wald vergraben
K.Chrisl

Gemeinde & Adresse

Gemeinde: Kühbach


86556 Kühbach-Großhausen

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