Um 1175 überträgt der Wittelsbacher Pfalzgraf Otto VI. Besitz in Sand (predium in Sande) durch Graf Arnold III. von Dachau dem Kloster St. Ulrich und Afra in Augsburg. Bei diesem Gut handelte es sich um die Untermühle am westlichen Ortsausgang von Sand, die 1883 versteigert und danach abgebrochen wurde. Im 13. Jahrhundert wird in den Herzogsurbaren auch die Burgmühle (Obermüller) am östlichen Ortseingang genannt, die später an die Gutsherrschaft Affing fällt. Sand wird bereits im ersten Herzogsurbar (1229/1237) als Dorf bezeichnet und bis in das 19. Jahrhundert wird der Ort in ein Ober- und Untersand unterschieden.
Sand bestand im 18. Jahrhundert aus acht Anwesen. In Untersand gehörten dem Reichsstift St. Ulrich ein Hof (Schober) sowie eine Mühle (Untermühle) und der Pfarrei Todtenweis zwei je 1/16 Höfe (Stephl und Söller). In Obersand zinste dem Herzogskasten zu Aichach ein 1/16 Hof (Weberrigel), der Hofmarksherrschaft Affing die obere Mühle (Obermüller) und ein 1/16 Hof (Jäger). Ein weiteres 1/16 Anwesen (Schweizer) war im bäuerlichen Eigenbesitz.
Nachdem bereits Untersand zur Pfarrei Todtenweis gehörte, pfarrte man 1810 auch Obersand, das bis dahin zur Pfarrei Aindling gehörte, dorthin ein. 1818 wurde Sand der Gemeinde Todtenweis zugeschlagen und ist seitdem Bestandteil dieser Gemeinde. Die Einwohnerzahl stieg seit dieser Zeit kontinuierlich an. Waren es 1875 noch 49 Einwohner in 9 Häusern, leben zwischenzeitlich (Stand: 2008) 378 Menschen in dem Ortsteil. In Sand, das im Gegensatz zu Todtenweis erst 1945 elektrifiziert wurde, befindet sich eine Gaststätte und eine Tankstelle. 1981 wurde der Ortsteil an die Kanalisation angeschlossen.
| Quelle | Gabriele und Hubert Raab:Häuser- und Höfegeschichte, in: Todtenweis - Vom Königshof u. Klosterdorf zur modernen Gemeinde, Todtenweis 2008, S. 435.\r\nReinhold Schwarz: Zur Geschichte der Pfarrei Todtenweis, Todtenweis 1988, S. 9.\r\nWilhelm Liebhart: Todtenweis, in: Fritz Mayer u. Rudolf Wagner (Hg.): Der Altlandkreis Aichach. Beiträge zur Ortsgeschichte, Aichach 1979, S. 452-458. |
Gemeinde: Todtenweis
86447 Sand