Waren die Geschicke von Todtenweis und Sand weitgehend mit denen des Reichsstiftes St. Ulrich und Afra verbunden, so hat der Gemeindeteil Bach eine ganz andere herrschaftliche Entwicklung mitgemacht. Im 12. Jahrhundert nennen sich eine Reihe von Ministerialen der Pfalzgrafen von Wittelsbach, also sogenannte Dienstmannen und Ritter nach unserem Bach. Ein mächtiger, bewaldeter Burgstall im Durchmesser von 80 Metern kündet noch heute vom alten Edelsitz. Die Stumpfs von Bach und Pichl lösten die älteren Burgherren als Inhaber von Burg und Dorf ab. Ihnen gelang es, auch den dortigen Herzogsbesitz an sich zu ziehen. Er bestand um 1280 aus einem Hof, einer Wiese und einer Schweige, die jährlich acht Käse abzuliefern hatte. Nach über 200jährigem Besitz in der Familie verkaufte 1435 Lienhart Stumpf an die Messstiftung Unserer Lieben Frau Herzog Ludwigs VII., des Gebarteten, Burgstall und Dorf.
Aus dem adeligen Dorfgericht Bach entstand im 15. Jahrhundert eine Hofmark, dass heißt, der jeweilige Inhaber besaß neben der vollen Grundherrschaft auch die Niedergerichtsbarkeit und das Musterungsrecht. Als die niederbayerischen Herzöge die Messstiftung ihres alten Rivalen Ludwig VII. zugunsten der 1472 gegründeten Universität Ingolstadt aufhoben, kam Bach 1490 an die Hohe Schule.
Bis 1676 verwaltete der Hochschulkasten Aichach gemeinsam die Hofmarken Sulzbach und Bach. In diesem Jahr übernahm jedoch die kurfürstliche Hofkammer die Administration. Die Universität besaß Mitte des 18. Jahrhunderts alle zehn Anwesen und zwar neun je ¼ Höfe (Lehen) und einen 1/16 Hof. Die Kapelle Beatae Mariae Virginis stammt aus dem Jahr 1818, als Bach von Aindling ausgepfarrt und nach Todtenweis eingepfarrt worden war. In diesem Jahr verlor Bach auch seine Selbständigkeit als eigene Hofmark, da die Ortschaft im Zuge der Staatsreformen der Gemeinde Todtenweis zugeschlagen wurde. Bach wurde 1953 elektrifiziert und erst 1976 an die zentrale Wasserversorgung des Marktes Aindling angeschlossen. Der Anschluss an die Kanalisation erfolgte 1997.
| Erste Beurkundung | 12. Jh. |
| eigene Hofmark | |
| im 12. Jh. benennen sich eine Reihe v. Ministeralen u. Ritter nach unseren Bach | |
| Entwicklung | 1280 bestand Bach aus einem Hof, einer Wiese u. einer Schweige, |
| Quelle | Gabriele und Hubert Raab: Häuser- und Höfegeschichte. Die Todtenweiser Anwesen vom 14. Jahrhundert bis ins 21. Jahrhundert, in: Todtenweis - Vom Königshof und Kosterdorf zur modernen Gemeinde, Todtenweis 2008, S. 461.\r\n\r\nWilhelm Liebhart: Todtenweis, in: Fritz Mayer u. Rudolf Wagner (Hg.): Der Altlandkreis Aichach. Beiträge zur Ortsgeschichte, Aichach 1979, S. 452-458. |
Gemeinde: Todtenweis
86447 Bach